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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Interdisziplinäre CT-gestützte perkutane Versorgung von Frakturen des Os sacrum durch Schraubenosteosynthese in Lokalanästhesie bei geriatrischen Patienten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jan-Christoph Gunßer - Thüringen Kliniken Saalfeld, Zentrum für Unfallchirurgie und Orthopädie, Saalfeld, Germany
  • Torsten Will - Thüringen Kliniken Saalfeld, Zentrum für Unfallchirurgie und Orthopädie, Saalfeld, Germany
  • Jana Kelterborn - Thüringen Kliniken Saalfeld, Abteilung für Radiologie, Saalfeld, Germany
  • Uwe-Matthias Petereit - Thüringen Kliniken Saalfeld, Zentrum für Unfallchirurgie und Orthopädie, Saalfeld, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB37-202

doi: 10.3205/22dkou244, urn:nbn:de:0183-22dkou2441

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Gunßer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Untersuchung von Langzeitergebnissen der perkutanen Schraubenosteosynthese bei Frakturen des Os sacrum unter CT-Kontrolle in Lokalanästhesie hinsichtlich ihres Nutzens für den Patienten in einem großen geriatrischen Patientenklientel.

Methodik: 384 Eingriffe bei 368 Patienten aus dem Zeitraum der letzten zwölf Jahre wurden retrospektiv ausgewertet.

Ergebnisse: Bei 368 Patienten mit überwiegend aufgetretenen Insuffizienzfrakturen des Os sacrum wurden in 384 Eingriffen insgesamt 577 Schrauben mit Unterlegscheibe CT-gestützt in Höhe SWK 1 perkutan implantiert. Das durchschnittliche Alter der operierten Patienten lag bei 77,2 Jahren. 26 % der Patienten waren zwischen 70 und 80 Jahren alt, 49 % der Patienten waren zwischen 80 und 90 Jahren alt und 6 % waren über 90 Jahre alt.

Die Mehrzahl der Frakturen lag in der Denis-Zone 1. Fehlpositionierungen fanden sich in keinem Fall. Postoperativ aufgetretene Infektionen traten nicht auf.

Die durchschnittliche Interventionszeit für unilaterale Verschraubungen lag bei 25 (14-60) Minuten und bei 40 (21-75) Minuten für bilaterale Verschraubungen.

Das Dosislängenprodukt betrug für unilaterale Verschraubungen im Durchschnitt 328 mGy*cm, für bilaterale Verschraubungen 385 mGy*cm.

Bei 185 von 368 Patienten waren bildgebende Verlaufskontrollen verfügbar. Ein Zurücklaufen der Schrauben trat in 5,7 % der Fälle zwischen 6 und 69 Tagen nach der Intervention auf.

Die angegebene Schmerzintensität lag vor dem Eingriff durchschnittlich bei 5,6 (VAS), nach dem Eingriff bei 2,1 (VAS). 365 der 368 Patienten konnten mit schmerzadaptierter Vollbelastung postoperativ mindestens am Rollator auf Zimmerebene remobilisiert werden.

Die postoperative Verweildauer nach der Intervention betrug im Mittel 6,5 (1-43) Tage, mehr als die Hälfte der Patienten wurde postoperativ in eine geriatrische Komplexbehandlung verlegt.

Zusammenfassung: Die CT-gestützte iliosacrale Schraubenosteosynthese bei Insuffizienzfrakturen des Os sacrum stellt ein interdisziplinäres, hoch präzises, patientenorientiertes Verfahren bei sehr geringer Komplikationsrate und kurzer Versorgungszeit ohne Narkoserisiko dar.