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Schraubenosteosynthese zur Versorgung intraartikulär dislozierter Calcaneusfrakturen – ein Systematic Review und Meta-Analyse
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2022 |
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Fragestellung: Inwiefern unterscheidet sich die Schraubenosteosynthese zur Versorgung von Calcaneusfrakturen von anderen operativen Verfahren primär in Hinblick auf Komplikationen, gesundheitsbezogene Lebensqualität (hrQoL) und das postoperative Schmerzlevel.
Methodik: Das Systematic Review (SR) wurde apriori auf PROSPERO registriert (CRD42021244695). Eingeschlossen wurden randomisierte klinische Studien (RCT) und kontrollierte klinische Studien (CCT) mit behandelten Personen ab 16 Jahren, die eine geschlossene, intraartikuläre Calcaneusfraktur Sanders Typ II, III oder IV aufwiesen. Ausgeschlossen wurden Sanders Typ I Frakturen, schwere vaskuläre und neurologische Erkrankungen und Polytraumata. Am 01.06.2021 wurden fünf Datenbanken und zwei klinische Studienregister durchsucht. Die Selektion (Abstract und Volltext) erfolgte durch zwei unabhängig arbeitende AutorInnen. Mithilfe des von der Cochrane Collaboration empfohlenen Risk of Bias Tools wurde das Verzerrungspotenzial jeder Studie eingeschätzt. Es ergab sich, dass die eingeschlossenen Studien bis auf eine Studie ein moderates Verzerrungspotenzial aufwiesen. Dies ist auf die fehlende Verblindung in den Studien zurückzuführen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Sieben Studien mit 932 Calcaneusfrakturen wurden eingeschlossen, darunter fünf RCTs und zwei CCTs. Die PatientInnen, die eine Schraubenosteosynthese erhielten, hatten ein um 62% geringeres Risiko eine leichte Komplikation (z.B. oberflächliche Wundinfektionen, marginale Schraubenlockerungen) zu erleiden als die Vergleichsgruppe (RR=0,33; 95%KI: 0,20-0,55. Bei den schweren Komplikationen (z.B. tiefe Wundinfektionen, Kompartmentsyndrome und frühzeitige Metallentfernungen) zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied (RR=0,66; 95%KI: 0,33-1,31). Keine der Studien untersuchte die hrQoL. Nur eine Studie (n=59) berücksichtigte das postoperative Schmerzlevel. Die AutorenInnen zeigen, dass es bei der Schraubenosteosynthese in den ersten drei Tagen postoperativ zu signifikant (p=<0,001) weniger Schmerzen kommt. Nach 12 Wochen fanden sich keine signifikanten Unterschiede.
Das vorliegende SR konnte einen Vorteil der Schraubenosteosynthese bei intraartikulär dislozierten Calcaneusfrakturen gegenüber invasiveren Verfahren bezüglich leichter Komplikationen nachweisen. Anzumerken ist, dass die meisten Studien aus dem asiatischen Raum stammen, während hierzulande die offene Reposition und Plattenosteosynthese das bevorzugte operative Verfahren ist. Es lässt sich schlussfolgern, dass die Schraubenosteosynthese eine zusätzliche, weniger invasive, Behandlungsmöglichkeit, in Abhängigkeit der Verletzungsschwere darstellen kann. Weitere RCTs sind jedoch notwendig, um die Anwendungsmöglichkeiten der Schraubenosteosynthese, insbesondere in Bezug auf verschiedene Frakturtypen und Patientenkollektive besser zu erforschen.