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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Gute bis zufriedenstellende Langzeitergebnisse nach autologer osteochondraler Transplantation am Talus mit einer erwarteten mittleren Überlebenszeit von mehr als 20 Jahren

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Stephanie Geyer - Abteilung und Poliklinik für Sportorthopädie, Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, München, Germany
  • Philipp Winkler - Abteilung und Poliklinik für Sportorthopädie, Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, München, Germany
  • Daniela Walzl - Abteilung und Poliklinik für Sportorthopädie, Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, München, Germany
  • Jochen Paul - Praxisklinik Rennbahn AG, Muttenz, Switzerland
  • Klaus Wörtler - Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Klinikum rechts der Isar, TU München, München, Germany
  • Andreas B. Imhoff - Abteilung und Poliklinik für Sportorthopädie, Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, München, Germany
  • Andrea Achtnich - Abteilung und Poliklinik für Sportorthopädie, Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB36-1062

doi: 10.3205/22dkou229, urn:nbn:de:0183-22dkou2298

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Geyer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ziel dieser Studie war die Erhebung klinischer und radiologischer Langzeitergebnisse sowie eine Überlebensanalyse nach autologer osteochondraler Transplantation (OATS) am Talus.

Methodik: Es wurden Patient:innen, die sich einer OATS zur Therapie osteochondraler Läsionen am Talus zwischen 1997 und 2003 an unserer Klinik unterzogen in diese Studie eingeschlossen. Die Transplantatentnahme erfolgte am ipsilateralen Kniegelenk. Ausgeschlossen wurden Patient:innen, welche der Teilnahme nicht zustimmten oder nicht kontaktierbar waren. Es erfolgte eine retrospektive Datenerhebung der demographischen Daten und eine klinische und radiologische Untersuchung mit einem Follow-up von mindestens 18 Jahren. Hierbei wurden folgende Patient-Reported Outcome Scores erhoben: American Orthopaedic Foot & Ankle Society (AOFAS) Ankle-Hindfoot Score, Foot and Ankle Outcome Score (FAOS), Tegner Aktivitätslevel und Visuelle Analogskala (VAS) für Schmerz. Zur Evaluation der Entnahmemorbidität wurden der Lysholm Score und die VAS für Schmerz des ipsilateralen Kniegelenks erfasst. Die Transplantatintegration wurde anhand des Magnetic Resonance Observation of Cartilage Repair Tissue (MOCART) 2.0 Klassifikationssystems beurteilt. Revisionsoperationen (mit Ausnahme von arthroskopischem Debridement und Materialentfernung) aufgrund persistierender Symptomatik wurden als klinisches Versagen definiert. Deskriptive Statistiken, eine Kaplan-Meier-Überlebensanalyse, sowie eine Korrelationsanalyse nach Pearson wurden durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten 35 Patient:innen (54% männlich) mit einem mittleren Alter zum Zeitpunkt der OATS von 32,2 ± 8,9 Jahren eingeschlossen werden. Die osteochondralen Läsionen wiesen eine durchschnittliche Größe von 124,0 ± 44,1 mm 2 auf und waren in 83% der Patient:innen medial lokalisiert. Nach einem mittleren Follow-up von 19,1 ± 1,4 Jahren zeigten sich gute bis zufriedenstellende Ergebnisse (Tabelle 1 [Tab. 1]).

Eine statistisch signifikante und positive Korrelation zwischen dem MOCART 2.0 und der „Aktivitäten bei Sport und Freizeit“ Subskala des FAOS lag vor (p < 0,05). Klinisches Versagen wurde bei 6 (17%) Patient:innen beobachtet. Die Überlebensanalyse ergab eine mittlere geschätzte Überlebenszeit der OATS von 21,0 Jahren (95% Konfidenzintervall [19,22; 22,84]; Abbildung 1 [Abb. 1]).

Die OATS als Therapie einer osteochondralen Läsion am Talus konnte gute bis zufriedenstellende klinische und radiologische Langzeitergebnisse mit einer erwarteten Überlebenszeit von mehr als 20 Jahren zeigen. Zusätzlich scheint ein Zusammenhang zwischen Transplantatintegrität und sportlicher Aktivität zu bestehen.