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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Mittelfristige klinisch und radiologische Ergebnisse von Trabecular Metal Cones (TMC) bei KTEP Revisionen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Michael Eder-Halbedl - LKH-Feldbach, Feldbach, Austria
  • Andrea Fink - LKH Universitätsklinikum Graz, Graz, Austria
  • Oliver Djahani - LKH Stolzalpe, Murau, Austria
  • Martin Pietsch - LKH Stolzalpe, Murau, Austria
  • Siegfried Hofmann - LKH Stolzalpe, Murau, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB35-823

doi: 10.3205/22dkou227, urn:nbn:de:0183-22dkou2277

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Eder-Halbedl et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Bei Revisions KTEP mit großen Knochendefekten haben die „Cones und Sleeves“ die klassischen Knochenaugmentationen großteils verdrängt, Langzeitdaten über diese neuen metaphysären Verankerungen sind aber noch selten. Ziel der Studie ist die Erfassung der klinischen und radiologischen Ergebnisse nach Implantation eines TMC nach einem durchschnittlichen FU von 6 Jahren.

Methodik: 80 konsekutive Patienten (44 Frauen, 36 Männer, Durchschnittsalter 65,3 Jahre) mit einem femoralen und/oder tibialen TMC (TMT©, Zimmer, USA) wurden in die retrospektive Studie einbezogen. Alle Patienten zeigten große AORI Knochendefekte Typ 2a (18%), 2b (36%) und 3 (46%). Gründe für die KTEP Revision waren aseptische Lockerung (n=36), Reimplantation nach Infekt (n=16), Instabilität und Malrotation (n=14), periprothetische Osteolyse bei PE-Abrieb (n=11), periprothetische Frakturen (n=2) und Osteomyelitis (n=1). Insgesamt wurden 113 femorale und/oder tibiale TMC verwendet und 6 Patienten erhielten eine Versorgung mit der „Doppelcone-Technik“. Die verwendeten Revisionsprothesensysteme (CCK, RHK oder Megaprothese) wurden alle mit zementfreien Stielen in Hybridtechnik implantiert. Perioperative Komplikationen und Re-Revisionen wurden erfasst. Klinische Outcomes (ROM, KSS, VAS, WOMAC) wurden prä- und postoperativ erhoben. Lockerungen oder Osteolysen der TMC und Prothesen wurden mittels einem modifizierten Knee Society Radiographic Evaluation System beurteilt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach einem durchschnittlichen FU von 6,1 Jahren (5 bis 9) waren alle implantierten Cones (n=113) klinisch und radiologisch ohne Lockerungszeichen oder Osteolysen. In 14 Fällen (17,5 %) kam es zu Komplikationen aufgrund von Wundheilungsstörungen (n=3), tiefen Infekten (n=3), periprothetischen Frakturen (n=2), Prothesenlockerungen (n=2), Instabilitäten (n=2) und einer Prothesenluxation (n=1). In 8 Fällen (10%) war eine Re-Revision OP erforderlich, wobei in 4 Fällen eine Explantation des fest in den Knochen integrierten TMC erfolgte. Die Berechnung der 9 Jahres Überlebensrate nach Kaplan Meier mit Revision des TMC ergab 95 %. Alle klinischen Parameter zeigten von prä- auf postoperativ eine signifikante (p< 0,001) Verbesserung: VAS von 7,3 (SD 1,3) auf 2,5 (SD 2,0); ROM von 90,3° (SD 21,1°) auf 109,6° (SD 17,3°); KSS von 51,3 (SD 17,5) und 44,7(SD 20,3) auf 83,9 (SD 13,7) und 73,1 (SD 18,4); der postoperative WOMAC-Score betrug 70,2 (SD 18,9).

TMC zeigen in dieser Studie bei KTEP Revisionen eine suffiziente metaphysäre Fixationsmöglichkeit bei großen knöchernen Defekten. Die hohe primäre Stabilität behalten die TMC auch nach durchschnittlich 6 Jahren FU mit einer 9 Jahres Überlebensrate von 95%.