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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Einfluss des Schaftprofils auf die Revidierbarkeit und die Notwendigkeit einer Osteotomie zur Explantation festverankerter zementierter Revisionsendoprothesen des Knies

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Alexander Maslaris - Alfried-Krupp Krankenhaus, EPZ Campus Rüttenscheid, Essen, Germany; Uniklinikum Jena, Campus Eisenberg, Germany
  • George Spyrou - Alfried-Krupp Krankenhaus, EPZ Campus Rüttenscheid, Essen, Germany
  • Carsten Schoenenberg - Alfried-Krupp Krankenhaus Essen, Essen, Germany
  • Alexander Maris - Department of Orthopaedics, Great Ormond Street Hospital, London, United Kingdom
  • Mustafa Citak - HELIOS ENDO-Klinik Hamburg, Hamburg, Germany
  • Georg Matziolis - Waldkliniken Eisenberg, Deutsches Zentrum für Orthopädie, Eisenberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB35-585

doi: 10.3205/22dkou224, urn:nbn:de:0183-22dkou2245

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Maslaris et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Während die Revisionsendoprothetik (RTKA) stetig zunimmt, gewinnt die schonende und knochensparende Entfernung von RTKA-Implantaten immer mehr an Bedeutung. Biomechanische Daten deuten darauf hin, dass zementierte konische Schäfte wesentlich leichter entfernt werden können als zylindrische Schäfte. Es gibt jedoch keine klinischen Beweise, die diese Beobachtung stützen. Ziel dieser Studie war es daher in Rahmen von Re-Revisionen, die Revidierbarkeit und die Inzidenz von durchgeführten Osteotomien (OT) zur Entfernung fest-verankerter Schäfte zwischen konischen vs. zylindrischen RTKA-Schaftprofile zu vergleichen.

Methodik: 55 Explantationen fest-verankerter, vollzementierter RTTKA-Schäfte, die zwischen 2016 und 2018 durchgeführt wurden, wurden retrospektiv analysiert. Hauptergebnisvariablen waren: Knochenverlust, Frakturen, Osteotomieinzidenz, Operationsdauer, frühe postoperative Komplikationen (EPC), Hämoglobinabfall und Bedarf an Bluttransfusion.

Ergebnisse: 44,8 % waren konische, 48,3 % zylindrische und 6,9 % kombinierte Schaftdesigns. Indikationen zur Re-Revision waren PJI (75,9 %), Komponentenmalalignment (17,2 %) und anhaltende Knieschmerzen (6,9 %). 10 Schaftexplantationen (18,2 %) erforderten einen OT (4 femoral, 6 tibial): 8 Schäfte (14,5 %) hatten zylindrisches und 2 (3,6 %) konisches Profil (p = 0,041). Frakturen wurden ausschließlich bei Explantationen ohne OT festgestellt (11,1 % vs. 0 %). Es gab eine Tendenz zu mehr Knochenverlust bei zylindrischen Schaftrevisionen (53,8 % vs. 32 %, P = 0,24). Bei Revisionen zylindrischer Schäfte wurde eine längere Gesamtoperationszeit beobachtet (+37 Minuten, P=0,05). Es gab einen höheren Hämoglobinabfall und einen höheren Bedarf an Bluttransfusionen bei Revisionen von zylindrischen Schäften oder nach OT, aber ohne eine statistische Signifikanz zu erreichen. Die EPC-Raten waren nach ReRTKA von zylindrischen Schäften etwas höher als bei konischen Schäften (p = 0,28).

Fazit: Fest-verankerte zementierte konische Schäfte sind mit einer besseren Revidierbarkeit verbunden und können einfacher und schneller entfernt werden als zementierte zylindrische Schäfte.