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Ergebnisse der Revisionsendoprothetik am oberen Sprunggelenk
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Veröffentlicht: | 25. Oktober 2022 |
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Fragestellung: Ziel der Studie war die Analyse der Erfolgsaussichten verschiedener Revisionseingriffe (Inlay-Wechsel, ggf. mit Eingriff zur Achskorrektur, septische und aseptische Prothesenwechsel). Endpunkt der Studie war ein erneuter Revisionseingriff.
Methodik: Zwischen 2006 und 2020 wurden 122 Revisionseingriffe nach Endoprothesen am oberen Sprunggelenk durchgeführt. Untersucht wurden der radiologische Verlauf, die klinischen Ergebnisse, sowie der EFAS-Score. Die demografischen Daten der Patienten, die Indikation für die Revision und verschiedene chirurgischen Komponenten des Eingriffs analysiert. Das mediane Alter in der Kohorte betrug 60,93 ± 11,52 Jahre (95% KI: 59,09; 62,78). 55 Patienten waren weiblich (54,08%) und 67 (54,92%) männlich. Sämtliche Patienten waren prospektiv in das Endoprothesen-Register der D.A.F. eingepflegt. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 70,37 ± 46,76 Monate.
Abbildung 1 [Abb. 1]
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Polyethylen-Verschleiß (42,62%, n=52), Lockerung (23,77%, n=29), Achsfehlstellung (8,20%, n=10) und periprothetische Gelenkinfektion (7,38%, n=9) stellten die häufigsten Revisionsindikationen in der Kohorte dar. Bei 14,75% der Patienten wurde während der Nachbeobachtungszeit ein weiterer Revisionseingriff durchgeführt. Der Median des EFAS-Scores betrug 12,51 ± 5,53, der Median des EFAS-Sportscores 2,97 ± 3,04. Es bestand kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Alter der Patienten und dem EFAS-Score.
Patienten mit einer gleichzeitigen Korrektur der Achse durch eine supramalleolare Osteotomie und/oder eine Kalkaneusosteotomie hatten die niedrigste Versagensrate während des FU mit 3,45%. Ein alleiniger Inlay-Wechsel (n=35) führte in 33,9% der Fälle zu einer erneuten Revision. Beim vollständigen Prothesenwechsel aller Komponenten (n=26) lag die Versagensrate während des FU bei 3,85%.
Die hohe Versagensrate des alleinigen, verschleißbedingten Inlaywechsels deutet darauf hin, dass der Eingriff das zugrundeliegende Problem nicht beseitigt. Ein vermehrter Polyethylen-Verschleiß sollte immer eine Ursachensuche beinhalten, da mechanische Probleme angenommen werden müssen. Können die dem Prothesenversagen zu Grunde liegenden Probleme therapiert werden, sind die Resultate eines Revisionseingriffs signifikant besser.