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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Kostenfaktoren im Anschluss an die stationäre Krankenhausversorgung geriatrischer Patienten mit operativ versorgter proximaler Femurfraktur

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Maximilian Wolf - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Essen, Germany
  • Oliver Kamp - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Essen, Germany
  • Daphne-Asimenia Eschbach - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Marburg, Marburg, Germany
  • Steffen Ruchholtz - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Marburg, Marburg, Germany
  • Benjamin Bücking - Klinikum Hochsauerland GmbH, Arnsberg, Germany
  • Richard Dodel - Geriatrie-Zentrum Haus Berge, Lehrstuhl für Geriatrie der Universität Duisburg-Essen, Essen, Germany
  • Marcel Dudda - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Essen, Germany
  • Lars Becker - Universitätsklinikum Essen, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Essen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB26-906

doi: 10.3205/22dkou137, urn:nbn:de:0183-22dkou1377

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Wolf et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die proximale Femurfraktur gehört zu den häufigsten Frakturen des geriatrischen Patienten. Die Akutkosten für stationäre Behandlungen bei einer operativen Versorgung dieser Verletzungen belaufen sich in diesem speziellen Patientengut im Durchschnitt auf 8049,17 Euro pro Fall und geschätzte 2,5 Milliarden Euro jährlich in Deutschland. Abhängig von dem Gesundheitszustand, der Mobilität und dem Pflegegrad ergeben sich im Anschluss an die akutstationäre Behandlung erhebliche weitere Kosten für das Gesundheits- und Sozialsystem. Eine genaue Untersuchung und Aufstellung dieser postprimären Kosten fehlt bis dato.

Methodik: Grundlage bilden Daten von 402 Patienten der RePrOF-Studie aus Marburg, Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit und der Krankenkassen. Zusätzlich wurden Zahlen von unterschiedlichen Institutionen wie Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen und Sanitätshäusern erhoben. Ergänzend wurde eine gezielte Literaturrecherche zu bereits ermittelten Einzelkostenberechnungen durchgeführt.

Es erfolgte die Kostenanalyse ein Jahr nach operativer Versorgung.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt erhielten 105 Patienten eine geriatrische Komplexbehandlung nach Abschluss der akutstationären Behandlung. Die Kosten pro Patienten liegen hierfür, abhängig von der abgerechneten DRG, zwischen 4.052,08 Euro (I41Z) und 7.926,05 Euro (I34Z).

Im Anschluss an die stationäre Rehabilitation wurden im Durchschnitt 18 Physiotherapiesitzungen bis zum follow-up nach einem Jahr zur Verbesserung von Mobilität und Beweglichkeit durchgeführt. Abhängig von der durchgeführten Behandlung ergeben sich Kosten pro Therapiesitzung zwischen 9,90 Euro für 10-20 Minuten Bewegungstherapie bis hin zu 50,53 Euro für eine standardisierte Heilmittelkombination D1.

Insgesamt 123 Patienten wurden mit Hilfsmitteln zur Mobilität versorgt, 70x durchschnittlich 68,00 Euro für einen Rollator sowie 24x durchschnittlich 307,50 Euro für einen Rollstuhl in einer Versorgungspauschale für 60 Monate.

Weitere Kosten entstehen durch Nachuntersuchungen im Krankenhaus bzw. bei niedergelassenen Ärzten (Röntgendiagnostik ca. 44,89 Euro pro Patienten, Laboruntersuchung ca. 43,41 Euro pro Patienten). Zusätzliche Kosten für Umbaumaßnahmen sowie andere Hilfsmittel des täglichen Lebens, Krankentransporte und ambulante oder familiäre Pflege können mit den vorhandenen Daten nicht abgebildet werden.