gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Onkologische und funktionelle Ergebnisse nach Resektion von Weichgewebesarkomen der Extremitäten und des Rumpfes: Retrospektive Analyse von Prognosefaktoren nach neo-/adjuvanter Strahlentherapie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Hagen Fritzsche - Uniklinik Dresden, Dresden, Germany
  • Daniela Thalheim - Uniklinik Dresden, Dresden, Germany
  • Christine Hofbauer - Uniklinik Dresden, Dresden, Germany
  • Christina Jentsch - Uniklinik Dresden, Dresden, Germany
  • Klaus-Dieter Schaser - Uniklinik Dresden, Dresden, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB18-1302

doi: 10.3205/22dkou066, urn:nbn:de:0183-22dkou0668

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Fritzsche et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Bei Weichgewebesarkomen (WGS) werden multimodale Therapiekonzepte empfohlen. Kontroverse besteht bezüglich der prognostischen Vorteile und dem jeweiligen Komplikationsprofil einer neoadjuvanten vs. adjuvanten Bestrahlung.

Ziel war die Analyse onkologischer, funktioneller und Lebensqualitäts(LQ)-Ergebnisse sowie Komplikationen nach Resektion eines WGS in Abhängigkeit der neo- bzw. adjuvanten Bestrahlung.

Methodik: Von 1999-2018 erfolgte bei 213 Patienten eine Resektion von WGS an den Extremitäten und am Rumpf. Es wurden die funktionellen und onkologischen Ergebnisse (Tumorentität, Grading, Lokalrezidiv-, Metastasierungs-, Überlebensrate und Komplikationen) erfasst und hinsichtlich neo-/adjuvanter Strahlentherapie verglichen. Zudem wurde die krankheitsbez. LQ (SF-36) und Extremitätenfunktion (MSTS) quantitativ analysiert. Univariate (Log-Rank) Faktortests wurden nach Kaplan-Meier, Einflussfaktoren auf das Überleben mittels Cox-Regression untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Als signifikante prognostische Faktoren (p<0,05) für reduziertes kumulatives Überleben stellten sich R1/R2-Resektion, high-grade Sarkome und primäre Metastasierung heraus. In der Lokalrezidivrate zeigte sich kein Unterschied zwischen neo- und adjuvanter Strahlentherapie, aber das metastasenfreie Intervall war in der neoadjuv. Gruppe signifikant kürzer (Tabelle 1 [Tab. 1]).

Der MSTS-score zeigte 20,4±7,9 Punkte (45,3±17,6%) ohne Signifikanz zwischen neo- und adjuvanter Strahlentherapie. Der SF-36 war in körperl./psychoment. Items mit 41,0±14,1/ 49,6±12,2 Punkten nicht signifikant reduziert. Bei 28 bestrahlten Pat. (neoadjuv. 12/27, adjuv. 16/92) gab es revisionsbedürftige Infektionen (p=0,004). In der multivariaten Analyse beeinflussten Alter (p=0,002), Grading (p=0,009), Metastasierung (p<0,001), Lokalrezidiv (p=0,017) und revisionsbedürftige Komplikationen (p=0,024) das relative Überleben.

Bei Weichgewebesarkomen beeinflussen Alter, Resektionsstatus, Grading, Metastasierung, Lokalrezidiv und Komplikationen signifikant das relative Überleben. Multimodale Therapien inkl. Radiatio sind für die Langzeitprognose essentiell. Der Zeitpunkt der Strahlentherapie hat keinen Einfluss auf Funktion und die Lebensqualität, aber es werden bei neoadjuv. Strahlentherapie ein signifikant kürzeres metastasenfreies Intervall und mehr revisionsbedürftige Infektionen beobachtet.