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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Welches schnittbildgebende Verfahren kann für die Diagnose von Fragilitätsfrakturen des Beckens empfohlen werden?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Patricia Lang - RKU-Universitäts- und Rehabilitationskrankenhaus Ulm, Zentrum für integrierte Rehabilitation, Ulm, Germany
  • Hans-Georg Palm - Unfallchirurgischen Klinik - Orthopädischen Chirurgie, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany
  • Benedikt Friemert - Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie, Ulm, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB16-283

doi: 10.3205/22dkou051, urn:nbn:de:0183-22dkou0518

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Lang et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Aufgrund des demografischen Wandels zeigt sich eine Zunahme der Fragilitätsfrakturen des Beckens. Aktuell besteht keine Leitlinie für ein bestimmtes schnittbildgebende Verfahren. Unklar ist, durch welche Diagnostik der meiste klinische Informationsgewinn und klinische Relevanz für diese Frakturentität erheben kann.

Methodik: In fünf monozentrischen und einer multizentrischen Arbeit haben wir im Zeitraum 2007 - 2018 die schnittbildgebenden Verfahren (Comptertomographie (CT),Magnetresonanztomographie (MRT) und Dual-Energy CT (DECT)) in Bezug auf die Fragilitätsfrakturen mit der Frage des Informationsgewinns und Einfluss auf die klinische Relevanz untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der CT bleiben insbesondere Sakrumfrakturen mit geringer Dislokation okkult und die Sensitivität für den Nachweis von Insuffizienzfrakturen liegt bei 68%. Eine ödemsensitive Bildgebung mittels MRT oder DECT hat diesbezüglich eine Sensitivität von 100%. Es ergibt sich dadurch bei mehr als 1/3 der Patienten eine höhergradige Verletzungsschwere bzw. Frakturklassifikation. Patienten mit Ödemnachweis in der Bildgebung wurden innerhalb einer Gruppe häufiger operiert 58% vs. 31%. Eine Veränderung in Bezug auf das Osteosyntheseverfahren zeigte sich in 10% der Fälle.

Zusammenfassend empfehlen wir ödemsensitive schnittbildgebende Verfahren für die Fragilitätsfrakturen des Beckens, um eine korrekte Frakturklassifikation zu erfassen und damit eine optimale und zügige Therapie für den Patienten einzuleiten.