gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022)

25. - 28.10.2022, Berlin

Welche Ziele sind 1 Jahr nach Knie-TEP erfüllt und beeinflussen diese die Zufriedenheit der Patient*innen?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker Cornelia Lützner - UniversitätsCentrum Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Dresden, Germany
  • Franziska Beyer - UniversitätsCentrum Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Dresden, Germany
  • Anne Postler - UniversitätsCentrum Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Dresden, Germany
  • Jörg Lützner - UniversitätsCentrum Orthopädie, Unfall- & Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Dresden, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2022). Berlin, 25.-28.10.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAB13-345

doi: 10.3205/22dkou027, urn:nbn:de:0183-22dkou0277

Veröffentlicht: 25. Oktober 2022

© 2022 Lützner et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Im Falle von elektiven Operationen wie der Implantation einer Knie-TEP, ist die Zufriedenheit der Patient*innen mit den Ergebnissen der Operation ein maßgeblicher Outcome-Faktor. Publizierte Daten von zufriedenen Patient*innen variieren stark (65 - 100 %) und nach wie vor ist eine relevante Anzahl unzufrieden. Verschiedene Einflussfaktoren wurden identifiziert, wobei die Erfüllung der Erwartungen der Patient*innen als einer der Schlüsselfaktoren benannt wird. Ziel dieser Studie war die Beurteilung der Erfüllung von Erwartungen nach Knie-TEP und die Bewertung des Einflusses auf die Zufriedenheit.

Methodik: Von 351 Patient*innen wurden die Erwartungen vor der Knie-TEP-Operation erfasst. Zur Anwendung kam ein Fragebogen, welcher in einem Delphi-Konsensverfahren in Deutschland entwickelt wurde. Für 31 potentielle Erwartungen konnte zwischen „Hauptziel“ (Erfüllung für eine erfolgreiche Operation zwingend notwendig), „Nebenziel“ (Erfüllung wünschenswert) und „kein Ziel“ gewählt werden. Ein Jahr nach der Knie-TEP wurde die Erfüllung dieser Erwartungen (übertroffen, erfüllt, teilweise erfüllt, nicht erfüllt) sowie PROMs (Oxford Knee Score, EuroQol-5D) und die Zufriedenheit mit dem Ergebnis der Operation erfragt. Es wurde eine multivariate Regressionsanalyse durchgeführt, um festzustellen, welche Faktoren die Zufriedenheit beeinflussen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Patient*innen waren zu 55 % weiblich, hatten ein Durchschnittsalter von 69 Jahren, einen BMI von 31 kg/m2 und relevante Komorbiditäten (ASA 3 oder 4) in 54 %. Vor der Operation wurden im Mittel 21 Hauptziele benannt, die zu 79 % erfüllt wurden. Die am häufigsten genannten Hauptziele waren Schmerzlinderung, Verbesserung der Lebensqualität und Verbesserung der körperlichen Funktion. So wurde beispielsweise die Erwartung der Schmerzreduktion in 15 % übertroffen, in 66 % vollständig erfüllt, in 18 % teilweise erfüllt und in 2 % nicht erfüllt. Die generelle Zufriedenheit mit dem OP-Ergebnis wurde im Mittel mit 8,1 (SD 2,1) angegeben, wobei 7 % aller Patienten nicht zufrieden waren und 4 % sich nicht noch einmal operieren lassen würden. Bei der Überprüfung der Zufriedenheit als abhängiger Faktor zeigte die Erwartungserfüllung eine signifikante Assoziation.

Die Patient*innen hatten sehr hohe Erwartungen an die Knie-TEP-Operation, wovon ein Großteil erfüllt und teilweise sogar übertroffen wurden. Die Erwartungserfüllung als Prädiktor für die Zufriedenheit nach Knie-TEP konnte bestätigt werden. Es ist notwendig, die Erwartungen der Patient*innen vor der Operation zu kennen und unrealistische Erwartungen gemeinsam zu besprechen, um so die Zufriedenheit postoperativ zu verbessern.