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Immunhistochemische Untersuchung bei Arthrofibrose des Kniegelenks
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Arthrofibrose (AF) ist das Ergebnis einer erhöhten Zellproliferation und Synthese von Matrixproteinen (Collagen I, III und VI). Insbesondere nach einer invasiven Knieoperation, z. Ligament-Rekonstruktion oder Kniegelenkersatz kann eine abnorme Fibroblastenproliferation mit pathologischer periartikulärer Fibrose beobachtet werden, was zu einer stark eingeschränkten Gelenkbewegung führt. Die Pathogenese von AF ist derzeit nicht vollständig verstanden. Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, pathogenen immunhistochemischen Faktoren zu bestimmen.
Methodik: Eine deskriptive, histologische und immunhistochemische Vergleichsstudie wurde an Gewebeproben von 14 aufeinanderfolgenden Patienten durchgeführt, bei denen wegen Gelenksteifigkeit aufgrund von AF eine Arthrolyse durchgeführt wurde. Als Kontrolle dienten 7 menschliche Autopsieproben. Die Proben wurden auf Expression relevanter Marker, wie CD68, α -Smooth Muscle Actin (ASMA), Beta-Catenin, BMP-2, gefärbt und auf den histologischen Grad von AF (zellreich versus zellarm) untersucht und mit einer Kontrolle verglichen . Darüber hinaus wurde eine mikroskopische Auswertung der Proben hinsichtlich Zelldifferenzierung und Anzahl durchgeführt.
Statistik: Aufgrund der geringen Stichprobengröße und der fehlenden Normalverteilung der Daten wurden nichtparametrische Tests zur weiteren Auswertung der Daten verwendet. Der Mann-Whitney-U-Test wurde verwendet, um die Metrik-Daten von zwei unabhängigen Proben zu vergleichen. So wurde die Expression der vier Proteine (CD68, ASMA, β -Catenin, BMP-2) zwischen AF-Kollektiv und Kontrollgruppe verglichen. Korrelationen zwischen zwei Variablen wurden mittels Spearman Rank Korrelationsanalyse bestimmt. Es wurde geprüft, ob zwischen zwei Variablen eine ungerichtete lineare Beziehung besteht. Ein p-Wert von <0,05 wurde als statistisch signifikant angesehen.
Ergebnisse: Gewebeschnitte einer zellreichen Fibrose zeigten eine statistisch signifikant höhere Expression von CD68 in der AF-Gruppe, verglichen mit der Kontrolle mit weniger als 10% CD68-positiven Zellen (p = 0,002). Bei zellarmer Fibrose zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied zur Kontrolle (p = 0,228). Die Expression von ASMA in Synovia, Gefäßen, zellreicher und zellarmer Fibrose zeigte einen Median von 2,00 in der AF-Gruppe und 1,75 in der Kontrolle. Beide Gruppen unterschieden sich signifikant (p = 0,003). AF-Gewebe zeigte einen statistisch signifikanten Unterschied in der Expression von β -Catenin (p <0,001) im Vergleich zur Kontrolle. Der Gesamtunterschied zwischen AF und Kontrollgruppe in der Expression von BMP-2 war statistisch signifikant (p = 0,002).
Schlussfolgerung: Die Expression von CD68, ASMA, Beta-Catenin und BMP-2 ist in AF-Gewebeproben signifikant erhöht. Basierend auf den vorliegenden Ergebnissen können histologische Bewertungen und immunhistochemische Bewertungen der Expression von CD68, ASMA, ß-Catenin und BMP-2 für die Diagnose von AF und die Analyse der AF-Aktivität hilfreich sein.