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Zementfreie mediale Oxford Schlittenprothesen – Klinische und radiologische Ergebnisse von 200 Knien mit einem Mindest-Follow-up von 2 Jahren
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Der unikondyläre Kniegelenkersatz wird zunehmend für die Behandlung der anteromedialen Osteoarthrose verwendet. Studien legen einige Vorteile gegenüber der totalen Kniegelenksprothese dar, obgleich die Revisionsraten noch höher sind. Aktuelle Registerdaten berichten von niedrigeren Revisionsraten von zementfreien gegenüber zementierten unikondylären Knieprothesen. Dies könnte man der niedrigeren Inzidenz von radiologischen Aufhellungslinien zuschreiben, deren Auftreten zu unnötigen Reoperationen führen könnte.
Methodik: Diese retrospektive Kohortenstudie untersucht eine konsekutive Serie von 228 zementfreien unikompartimentellen Oxford Kniegelenksprothesen (OUKR), die zwischen 2012 und 2015 implantiert wurden. Die klinischen Ergebnisse wurden mittels OKS, AKSS, FFbH-OA, Bewegungsumfang, Schmerz und Zufriedenheit erfasst. Radiologische Bilder wurden auf die Inzidenz von radiologischen Aufhellungslinien und die Prothesenlage, sowie deren möglichen Einfluss auf die klinischen Ergebnisse hin untersucht.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei einem mittleren Follow-up von 37,1 Monaten und einem mittleren Operationsalter von 61,2 Jahren lag die 3-Jahres-Überlebensrate bei 96,9%. Revisionsgründe waren Fortschreiten der Osteoarthrose, Inlayluxation und Schmerzen. Alle klinischen Parameter zeigten signifikante Verbesserungen von prä- zu postoperativen Werten. Die Inzidenz von Aufhellungslinien war innerhalb des ersten postoperativen Jahres am höchsten (36%) und sank auf 2% nach 2 Jahren. Ihre Anwesenheit korrelierte nicht mit schlechteren klinischen Parametern. Die Prothesenlage außerhalb des Referenzbereichs hatte in unserer Untersuchung keinen Einfluss auf die klinischen Parameter.
Zementfreie Oxford Schlittenprothesen zeigen exzellente klinische Ergebnisse und Überlebensraten. Weder die Inzidenz von radiologischen Aufhellungslinien, noch die Abweichung der Lagewinkel vom Referenzwert konnten mit schlechteren klinischen Parametern assoziiert werden.