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Return to Competition nach Knieverletzungen bei Nationalmannschaftsjudoka aus Sicht der Athleten und des medizinischen Teams
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Vordere Kreuzband (VKB)-Rupturen können die Karriere von Spitzensportlern beeinflussen und im schlimmsten Fall beenden.
Ziel dieser Studie war es, herauszufinden, wie sich Judo-Spitzensportler und deren medizinische Teams auf dem Weg zur Wiedereingliederung in den Wettkampf nach VKB-Rupturen verhalten.
Gibt es Unterschiede zwischen den Erwartungen des medizinischen Teams und dem Verhalten der Athleten bezogen auf Fragen der Verletzungsursache, den Ausfallzeiten oder der Nutzung von „Return to Sport Tests"
Methodik: Es wurden zwei Fragebögen konzipiert: eine Version für Ärzte und Physiotherapeuten der Nationalmannschaften bei der Weltmeisterschaft 2017 in Budapest und der Junioren-Weltmeisterschaft 2017 in Zagreb. Die andere Version der Umfrage wurde für die Athleten der Junioren-Weltmeisterschaft 2017 in Zagreb entwickelt. Alle Athleten waren unter 21 Jahre alt.
An der Umfrage nahmen 49 Mitglieder der verschiedenen Ärzteteams aus 30 Ländern (Ärzte: 20; Physiotherapeuten: 29) und 239 Athleten (Frauen: 40%; Männer: 60%) aus 42 verschiedenen Ländern teil.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 239 Judoka, die während der Junioren-WM befragt wurden, erlitten 23 (weiblich: 11; männlich:12) in den letzten zwei Jahren eine vordere Kreuzband-Ruptur.
39% der VKBR ereigneten sich während Rückwärtsbewegungen des Athleten, 64% der Sportler gaben an sich beim Training verletzt zu haben.
Nur 52% der Athleten gaben an operativ versorgt worden zu sein. Die Mitglieder der medizinischen Teams gingen davon aus, dass 82% der Judoka mit einem vorderen Kreuzbandriss eine operative Versorgung erhielten. Auch in Bezug auf die Ausfallzeit vom Wettkampf zeigen sich Unterschiede. Die Athleten berichteten nach 6 Monaten in den Wettkampfsport zurückgekehrt zu sein, die Ärzte geben an, dass die Sportler nach 7,5 Monaten wettkampffähig sind.
Was Return to Sport Tests betrifft, so nutzten nicht einmal 44% der Mitglieder des medizinischen Teams Funktionstests wie den Hop-Test, um den richtigen Zeitpunkt für das Comeback zu definieren. Nur 22% nutzten mentale Tests als Instrument für die Rückkehr in den Wettkampf. Bei der Befragung der Athleten waren die Werte für den Einsatz von Hop- und Mental-Test noch niedriger. (Hop-Test: 8%; Mental Test: 0%)
Die Studie zeigt eine erhebliche Diskrepanz zwischen Vorstellungen der Teamärzte und wie die Athleten nach einer Verletzung in Realität handeln.
Auffällig ist der hohe Anteil an konservativ therapierten Athleten.
Weitere Studien sollten klären, welche Folgen sich aus einer konservative Therapie von VKB-Ruptur im Judo-Spitzensport ergeben.
Es scheint, dass der Mechanismus einer VKB-Ruptur im Judo sich von dem „klassischen“ Verletzungsmechanismus wie z.B. im Fußball unterscheidet.
Der sportartspezifische Unfallmechanismus sollte weiter abgeklärt werden um Rehabilitations- und Präventionsprogramme anzupassen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung von Return to Sport Tests nicht üblich ist und dass die medizinischen Teams ermutigt werden sollten, diese Tests diese zu verwenden.