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Einfluss der Positionierung und der Endplattengröße von Wirbelkörperersatzimplantaten auf die Biomechanik und das Outcome
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Die dorso-ventrale Stabilisierung der Wirbelsäule mittels dorsaler Instrumentierung und Implantation eines Wirbelkörperersatz ist ein häufig angewendetes Verfahren bei der Behandlung von Wirbelbrüchen der thorakalen und lumbalen Wirbelsäule. Das Wirbelkörperersatzimplantat steht hierbei in direktem Kontakt mit den Endplatten der benachbarten Wirbelkörper. Die Sinterung von Wirbelkörperersatzimplantaten ist die bedeutenste Komplikation der ventralen Stabilisierung. Ob die richtige Wahl der Endplattengröße und die korrekte Positionierung des Implantats Behandlungsalltag eine Rolle spielen ist unklar.
Ziel der aktuellen Studie ist (i) die Analyse der Wahl der Endplattengrößen und die Positionierung von Wirbelkörperersatzimplantaten im Behandlungsalltag und (ii) die Analyse des Einfluss der Endplattengröße und der Positionierung der Implantate auf das klinische und radiologische Outcome der Patienten.
Methodik: Alle Patienten, die im Zeitraum von 09/2009 bis 12/2010 die Implantation eines Wirbelkörperersatzes erhielten wurden in die aktuelle Studie eingeschlossen. Das Outcome der Patienten wurde 3 Jahre post-operativ mittels des VAS Spine Score und eines zusätzlichen Fragebogens bestimmt.
Innerhalb der Wirbel-Endplatten wurde eine Safe Zone definiert. In der direkt post-operativen computertomographischen Bildgebung wurde die Überdeckung des Implantats mit dieser Safe Zone und mit der gesamten Endplatte analysiert. Die Sinterung des Implantats wurde 3 Jahre nach Implantation mittels Röntgenbildgebung im Stehen analysiert.
Mittels biomechanischer Kompressionstests an 22 Lendenwirbelkörpern mit zwei verschieden großen Implantat-Endplatten wurde die maximale Kompressionskraft bestimmt. Die statistische Auswertung erfolgte mit SAS.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten 47 Patienten in die Studie eingeschlossen werden. Die mittlere Überdeckung der Grund- bzw. Deckplatte der benachbarten Wirbelkörper betrug 30,8% bzw. 27,8%. Auf der aktuellen wissenschaftlichen Literatur basierend, wurde eine Safe Zone definiert. Die mittlere Überdeckung der Implantat-Endplatten mit der Safe Zone war 49,8% auf der Grundplatte und 40,6% auf der Deckplatte. Die mittlere Sinterung des Wirbelkörperersatzimplantats nach 3 Jahren war 1,1 ± 1,2 mm. Es besteht keine Korrelation bezüglich der Sinterung und dem Patienten-Outcome. Die Tendenz der Sinterung nimmt zu, wenn die Überlappung der Implantat-Endplatten mit der Safe Zone abnimmt.
Die biomechanischen Kompressionstests zeigten keinen signifikanten Unterschied (p = 0,468) bezüglicher der maximalen Kompressionskraft in Abhängigkeit der beiden Endplattengrößen.
Im Behandlungsalltag erfolgt die Positionierung der Wirbelkörperersatzimplantate und die Überdeckung mit der Safe Zone nicht immer wie in der Literatur empfohlen. Das Maß an Überdeckung der Implantat-Endplatte mit der Wirbelkörper-Endplatte hat weder Einfluss auf die Sinterung noch auf das Outcome. Durch die korrekte Positionierung des Implantats in der Safe Zone kann aber die Sinterung reduziert werden.