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Deskriptive Komplikationsanalyse in der Behandlung der early-onset-Skoliose mittels magnetisch kontrollierter Wachstumsstäbe
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Mitwachsende Systeme in der Behandlung der early-onset Skoliose unterliegen einer höheren Komplikationsrate als primäre Fusionsoperationen. Die Behandlung mit magnetisch perkutan distrahierbaren Stäben stellt ein neues Therapieverfahren der Wachstumslenkung dar. Die Komplikationsraten,-arten und Behandlungsverlauf sollen anhand der retrospektiven Kohortenstudie analysiert werden und dem behandelnden Arzt Hinweise für Therapieentscheidung und Beratung der Patienten und Angehörigen geben.
Methodik: In einer retrospektiven Analyse wurden Daten und Röntgenbilder aus den Jahren 2012-2019 von 19 Patienten unserer Klinik, welche mit magnetisch kontrollierbaren Wachstumsstäben operativ versorgt wurden methodisch ausgewertet.
Die radiologische Beurteilung und Messung der Längenmaße und Gradzahlen erfolgte computergestützt mit der Planungssoftware Surgimap© (Version 2.2.15.5).
Die Datenanalyse umfasste prä- und postoperative Daten bis zum Zeitpunkt der defintiven Skolioseoperation nach Wachstumsabschluß.
Die Untersuchung hat aufgrund des retrospektiven Ansatzes methodische Schwächen. Die Patienten wurden von 3 unterschiedlichen Operateuren operiert. 4 Patienten konnten nicht bis zum Zeitpunkt der definitiven Skolioseoperation nachverfolgt werden.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: 19 Patienten, (14w,5m), Durchschnittsalter bei Operation 11,3 Jahre.
Follow-up (z.Zt. Abstracteinreichung) 21,2 Monate. Durchschnittlich wurden 2,4 Segmente fusioniert (max.7, min. 0 Segm.).
Instrumentationslänge 12,4 Segmente.
Bei 5 Pat. Bestanden Formations- und Segmentationsfehlbildungen der Wirbelsäule
Komplikation traten in 8 der 19 Fälle auf (42%). Schraubenbruch,-lockerung, Hakenausriss, unbeabsichtigte Fusion, postjunktionale Kyphose und Stabbruch. In keinem Fall entstand ein neurologisches Defizit. Reoperationen erfolgten bei 6 Patienten (31%).
Die Skoliose wurde thorakal im Mittel um 20,5° n. Cobb, lumbal um 23,1° n. Cobb durch die Primäroperation korrigiert. Die Thoraxhöhe Th1-Th12 nahm um 14mm zu. Es kam im Mittel zur Fusion von 2,4 Segmenten (max.7, min. 0 Segm.), die Länge der Instrumentation umfasste 12,4 Segmente. Das sagittale und coronare Alignement wurde verbessert. Alle Verlängerungen konnten perkutan magnetisch ohne Narkose erfolgen. Die Verlängerungen erfolgten regelhaft alle 4 Monate bis zum Wachstumsabschluss.
Die operative Behandlung mit magnetisch kontrollierbaren Stäben ist eine wichtige Option in der Behandlung der wachsenden Wirbelsäule. Die Komplikationsrate verpflichtet zur kritischen Indikationsstellung und besonderen Aufklärung der Patienten. Die Verankerungspunkte der Stab-Systeme unterliegen hohen Belastungen und stellen die Hauptkomplikationsgründe dar. Hakensysteme sind deutlich anfälliger für Lockerungen als Schraubensysteme. Die ambulante, narkosefreie und schmerzarme Verlängerungsbehandlung ist der klassischen Growing-Rod Technik mit operativer Verlängerung in Narkose überlegen.