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Zerebrovaskuläre Gefäßverletzungen bei schwerverletzten Kindern – welche Risikofaktoren müssen wir beachten?
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Zerebrovaskuläre Gefäßverletzungen treten bei rund 1% aller polytraumatisierten Erwachsenen auf und können zur zerebralen Ischämie mit neurologischen Defiziten führen bzw. einen letalen Verlauf begünstigen. Durch eine unmittelbare Diagnosestellung und med. bzw. interventionelle Therapie können Sekundärschäden erfolgreich verhindert werden. Ziel dieser Studie war es, die Häufigkeit bei schwerverletzten Kindern zu eruieren, sowie Risikofaktoren und Komplikationen zu charakterisieren.
Methodik: Nach Freigabe durch das TR-DGU Reviewboard (Projekt ID: 2017-007), erfolgte die Auswertung für den Zeitraum 1/2002 bis 12/2015. Teilnehmende Länder: Deutschland, Österreich, und die Schweiz (D-A-CH) Einschlusskriterien: a) Kinder (Alter 0-17 Jahre); b) MAIS3+. Verletzungsmuster: 1) Arteria carotis; 2) Arteria vertebralis. Die Schwere der Gefäßverletzung wurde anhand der Abbreviated Injury Scale (AIS) charakterisiert. Die stat. Auswertung erfolgte mit SSPS (Vs. 25, IBM Inc., Armonk, NY) und umfasste demographische Daten, CT Bildgebung, die akute bzw. intensivmedizinische Therapie und schwere Komplikationen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten 8,128 traumatisierte Kinder eingeschlossen werden, hierunter befanden sich 48 Halsarterienverletzungen bei 42 Kindern (Gesamtprävalenz 0.5%). Verletzungen der Art. carotis (n=30; 0,4%) wurden häufiger diagnostiziert als Läsionen der Art. vertebralis (n=12; 0.1%). Es bestanden keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Geschlecht oder Alter. Kinder mit Halsgefäßverletzung zeigten schwerere Begleitverletzungen, ibs. des Kopfes (p=0.028), des Gesichtes (p ≤ 0.001); Thorax (p ≤ 0.001) und der Wirbelsäule (p ≤ 0.001). Die Mehrheit der schwerverletzten Kinder wurde im CCT (85.3% vs. 94.4%, p=0.16) bzw. Ganzkörper-CT evaluiert (64.6% vs. 86.1%, p=0.008). Kinder mit einer zerebrovaskulären Läsion zeigen ein erhöhtes Risiko für thrombo-embolische Komplikationen (1% vs. 8.3%, p=0.026) und eine deutlich erhöhte Mortalität (7.7% vs. 38.1%, p ≤ 0.001) (Tabelle 1 [Tab. 1]).
Verletzungen der Halsarterien können bei schwerverletzten Patienten jeder Altersgruppe auftreten, werden jedoch bei Kindern seltener als bei Erwachsenen diagnostiziert. Eine zurückhaltende Anwendung der CT-Diagnostik konnte nicht nachgewiesen werden. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um das Management betroffener Kinder zu optimieren.
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