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Die Primärstabilität der Metallaugmente bei Paprosky-Defekt Typ II: Eine biomechanische Untersuchung
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Zum Downgrading eines Paprosky-Defekts Typ 2 stehen mittlerweile metallische Augmente zur Verfügung, damit wäre die Implantation einer sphärischen Pfanne im Revisionsfall möglich. Es wird empfohlen, Knochenzement im Interface zwischen der Pfanne und Augment einzubringen, um die Entstehung von Metallabrieb der beiden Metallkörper zu vermeiden. Ziel der Arbeit war, den Einfluss der Augmente auf die Primärstabilität der Pfannen zu analysieren und ob der Knochenzement im Interface eine Bedeutung für die Primärstabilität hat.
Methodik: Es wurde eine sphärische Pfanne mit drei Augmenten in Bezug auf ihre Primärstabilität analysiert. Die ersten drei Gruppen bestanden jeweils aus einer sphärischen Pfanne in Kombination mit jeweils drei verschiedenen Augmenten (Größe: 10mm, 15mm und 20mm) ohne Knochenzement im Pfannen-Augment-Interface. In den anderen drei Gruppen wurde zwischen den Pfannen und den Augmenten Knochenzement eingebracht. Die Pfannensysteme wurden unter standardisierten Bedingungen in jeweils n=5 Knochenschaumblöcke mit Paprosky II-Defekt implantiert. Mithilfe eines Hüftpfannensimulators wurden physiologische Drehmomente, die aus einer Keramik-Polyethylen-Gleitpaarung resultieren, in die Hüftpfannen eingeleitet und die Mikrorelativbewegung als Rotations-, Translations- und Maximalbewegung ermittelt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Zementapplikation verursachte signifikant geringere Mikrorelativbewegungen im Pfannen-Augment-Verbund als auch im Pfannen-Knochenverbund im Vergleich zu keiner Zementapplikation (p<0,05). Bei dem 20er Augment konnte im paarweisen Vergleich eine statistisch signifikant geringere Rotationsbewegung (16,8±0,8 µm), Translationsbewegung (47,5±4,8µm) und Gesamtbewegung (54,2 ±4,3µm) mit Zementapplikation im Vergleich zu keiner Zementapplikation (Rotationsbewegung: 31,4±8,4µm, p=0,018; Translationsbewegung: 83,1±13,0µm, p=0,013; Gesamtbewegung: 93,3±16,8 µm, p=0,016) im Pfannen-Knochen-Verbund nachgewiesen werden. Ebenso konnten signifikante Unterschiede zwischen dem Pfannen-Augment-Verbund des 20er Augments festgestellt werden. Die Translationsbewegung (58,7±4,2 µm) und die Gesamtbewegung (64,9 ± 4,7 µm) mit Zementapplikation im Vergleich ohne Zementapplikation (Translationsbewegung: 89,3±8,5 µm, p=0,003; Gesamtbewegung: 98,8±11,9 µm, p=0,004) waren signifikant geringer. Unsere Messergebnisse zeigen, dass die Größe des Augments bei Paprosky-Defekt Typ II die Primärstabilität der Pfanne nicht negativ beeinflusst. Die gemessenen Mikrobewegungen des Pfannen-Knochen-Verbunds lagen bei den unterschiedlichen Augmenten unter 150µm, so dass man von einer ungestörten Osteointegration der Implantate ausgehen kann. Das Einbringen von Knochenzement im Interface führte in unserer Untersuchung deutlich zur Erhöhung der Primärstabilität des Pfannen-Knochen-Verbunds, was hier als weitere Aufgabe vom Knochenzement verstanden werden kann. Ob ovaläre Pfannensysteme eine Alternative zu Pfannensystemen mit Augmenten darstellen, sollte in weiteren Studien untersucht werden.