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Management von Knieprotheseninfektionen mit großem Knochenverlust unter Verwendung eines statischen Spacers mit intramedullärer Verankerung
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Der zweizeitige Prothesenwechsel unter Verwendung eines temporären, antibiotikahaltigen Spacers gilt als Goldstandard für die Behandlung der chronisch infizierten Knietotalendoprothese (KTEP). Bei Vorliegen großer Knochendefekte hat sich die Verwendung von statischen Spacern mit intramedullärer Verankerung bewährt. Ziel dieser Studie war es, das infektfreie Überleben, die Komplikationen sowie Risikofaktoren für ein Therapieversagen von Patienten, welche mit einem diaphysär verankertem Spacer versorgt wurden, zu analysieren.
Methodik: Es wurden 97 konsekutive Patienten (56w, 41m; Durchschnittsalter 70 Jahre) eingeschlossen, welche von April 2014 bis November 2015 bei infizierter KTEP mit ausgeprägtem Knochendefekt (AORI ≥2B) einen zweizeitigen Wechsel erhielten. In allen Fällen wurden nach dem Prothesenausbau und radikalem Débridement Stahlstangen eines AO-Fixateurs an beide Markräume angepasst, im Gelenkniveau konnektiert und der Gelenkraum mit antibiotikahaltigem PMMA ausgefüllt. Alle Patienten erhielten eine unterbrechungsfreie antimikrobielle Therapie für durchschnittlich 16 Wochen (12-30), wobei die mittlere Verweildauer des Spacers 9 Wochen (6-24) betrug. Das Therapieversagen wurde nach dem modifizierten Delphi-Konsensus definiert. Das mittlere Follow-up betrug 41 Monate (27-56).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei allen Patienten konnte ein stabiles Kniegelenk zur Teilbelastung ohne Auftreten von mechanischen Komplikationen im Intervall erzielt werden. 9 Patienten (9%) benötigten einen Spacerwechsel. Bei 3 Patienten (3%) kam es nach KTEP-Reimplantation zu einer Reinfektion mit dem gleichen Erreger, bei 9 Patienten (9%) mit einem neuen Erreger und ein Patient (1%) verstarb frühpostoperativ. Folglich kam es bei 22 von 97 Patienten (23%) zu einem Therapieversagen (Abbildung 1 [Abb. 1]).
Das 2-Jahre-Infektfreie-Überleben betrug 84% (95% CI: 81%-88%). Patienten mit schlechterem Immun- und Lokalstatus (nach der McPherson-Einteilung) hatten ein signifikant höheres Risiko für eine Reinfektion (p=0.04 und p=0.03). Bei 11 Patienten (11%) traten folgende mechanische Komplikationen auf: aseptische Lockerung (n=5), Streckapparatruptur (n=3), Fraktur (n=2), Patellainstabilität (n=1). Es waren keine Amputationen notwendig und zum letzten Follow-up hatten alle Patienten eine KTEP in situ, wobei 2 Patienten eine antibiotische Langzeit-Suppression erhielten. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung von statischen Spacern mit intramedullärer Verankerung ein sicheres, mechanisch belastbares Verfahren darstellt und dabei kein erhöhtes Reinfektionsrisiko im Vergleich zur Literatur aufweist. Immun- und Weichteilstatus scheinen den Therapieerfolg maßgeblich zu beeinflussen.