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Die Anzahl der Voroperationen korreliert mit dem Risiko des Versagens von gekoppelten Dual-Mobility-Inlays
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Nach multiplen Hüft-TEP-Wechseln, Vancouver A-Frakturen oder septischen Wechseln kommt es häufig durch Glutealinsuffizienz zu einer erhöhten Luxationsrate der Hüft-TEP. In diesen Fällen stellen Dual-Mobility-Inlays eine Option dar die Luxationsneigung zu minimieren. Diese können in gekoppelte und ungekoppelte Dual-Mobility-Pfannen unterschieden werden. In der klinischen Anwendung versagten leider einige der gekoppelten Dual-Mobility-Pfannen, sodass das Ziel dieser Arbeit war, die Überlebensrate und Outcome dieser Pfannetnypen zu analysieren. Ferner war das Ziel dieser Arbeit, Risikofaktoren für das Versagen dieser Pfannen bzw. Inlays zu identifizieren.
Methodik: Nach Zustimmung der Ethikkommission wurden die Patienten identifiziert, die seit 2000 ein gekoppeltes Dual-Mobility-Pfanne Typ Trident (Fa. Stryker) implantiert bekommen haben. Diese Patienten wurde ein Fragebogen zugesendet. Dieser beinhaltete den Harris Hip Score, die VAS sowie Fragen zur Funktion der Glutealmuskulatur und Fragen nach weiteren stattgehabten Revisionen insbesondere Revisionen aufgrund von Versagen von dem Antiluxationsinlay. Darüberhinaus wurden die folgenden Patienten- oder Implantat-spezifischen Parameter erfasst: Alter der Patienten zum Zeitpunkt der Operation, Geschlecht, Größe, Gewicht, BMI, Komorbiditäten, Anzahl der Voroperationen, Indikation zur Verwendung des Dual-Mobility-Inlays, Größe der Revisionspfanne, Größe des Dual-Mobility-Inlays, Inklinationswinkel des Inlays.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von den 55 Patienten mit 68 Inlays kam es in 16 Fällen (23,5%) zu einem Versagen der Inlays. Durchschnittlich gingen der Anwendung des Dual-Mobility-Inlays 4 Operationen voraus. Bei ca. 67 % der Patienten lag eine deutliche Insuffizinz der Glutealmuskulatur vor. Insgesamt entfielen elf der 16 Versagensfälle auf Frauen (68,8%), fünf auf Männer (31,3%). Die durchschnittliche Haltbarkeit der Prothesen bis zu ihrem Versagen betrug 15 Monate (±17,7).
Gekoppelte Dual-mobility-Inlays wie das Trident-Inlay stellen eine gute Möglichkeit zur Minimierung der Luxationsneigung insbesondere bei Glutealinsuffizienz dar. Trotz deutlicher Glutealinsuffizienz konnte das Risiko eine Luxationsneigung deutlich verringert werden. Allerdings treten gerade bei gekoppelten Dual-Mobility-Inlays große Kräfte auf, die ein Ausbrechen des Inlays aus der Stützpfanne bewirken können. In dieser Studie lag die Versagerquote bei 23,5%. Bei der Analyse verschiedenen Parameter als mögliche Risikofaktoren für das Versagen der gekoppelten Dual-Mobility-Inlays zeigte sich lediglich die Anzahl der Voroperationen.