gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Besteht eine Korrelation zwischen dem Schweregrad der Omarthrose in der coronaren Ebene nach Samilson-Prieto und der Glenoidmorphologie nach Walch?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Philip Linke - Helios ENDO-Klinik Hamburg, Hamburg, Germany
  • Katrin Zemke - Schön Klinik, Hamburg, Germany
  • Niklas Unter Ecker - Helios ENDO-Klinik Hamburg, Hamburg, Germany
  • Jörg Neumann - Helios ENDO-Klinik Hamburg, Hamburg, Germany
  • Andreas Werner - Helios ENDO-Klinik Hamburg, Argon Orthopädie, Hamburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB52-175

doi: 10.3205/19dkou492, urn:nbn:de:0183-19dkou4922

Veröffentlicht: 22. Oktober 2019

© 2019 Linke et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Die Omarthrose bewirkt eine progrediente Deformität des Schultergelenks sowohl humeral wie glenoidal. Obwohl primär für die Instabilitätsarthrose gedacht, wird die Samilson-Prieto-Klassifikation (SPK) basierend auf der Größe des inferioren Humerskopfosteophyten in der coronaren Ebene häufig zur Schweregradeinteilung verwendet. Die Aussagekraft der SPK für die endoprothetische Versorgung ist bisher unzureichend untersucht. Dagegen hat die Form des Glenoids in der axialen Ebene, klassifiziert nach Walch, signifikanten Einfluss auf die Implantatwahl und die Prognose. Ziel der Arbeit war es, eine Korrelation der SPK mit der Walch-Klassifikation zu untersuchen, um eine mögliche prognostische Aussagekraft der SPK für die endoprothetische Versorgung des Schultergelenks aufzuzeigen.

Methodik: In einer retrospektiven Studie wurden die Datensätze aller 724 Patienten, die zwischen 2009 und 10/2018 an unserer Klinik mit einer primären Schulterprothese versorgt wurden, wurden von 2 unabhängigen Observern untersucht. Nach Ausschluss von Frakturfolgezuständen, Osteosynthese sowie inkomplett vorliegender Bildgebung konnten Datensätze von 356 Patienten nach SPK sowie nach Walch klassifiziert werden. Die Daten wurden mit dem exakten Test nach Fischer auf Korrelation analysiert sowie die Reliabilität zwischen den Untersuchern durch den gewichteten Kappa-Koeffizienten verglichen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Inter-Observer-Reliabilität war mit 0,92 hoch. Eine signifikante Korrelation zwischen dem Schweregrad bzw. Osteophytenlänge in der coronaren SPK und der Glenoidmorphologie der Typen A-D nach Walch konnte nicht nachgewiesen werden (p = 0,595 (Observer A), p = 0,295 (Observer B).

Die Größe des humeralen Osteophyten korreliert nicht mit der Morphologie des Glenoids nach Walch. Zur Schweregrad-Beurteilung der Omarthrose insbesondere im Hinblick auf die endoprothetische Versorgung und Prognose ist die SPK allein daher nicht geeignet. Die korrekte axiale Bildgebung zur Beurteilung des Glenoids ist zur tatsächlichen Erfassung einer prognostisch relevanten Klassifizierung nach heutigem Stand unerlässlich.