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Leiomyosarkome des Bewegungsapparates. Therapie und Prognose
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Leiomyosarkome sind eine ungünstige Variante von Weichteilsarkomen. Ziel dieser Arbeit war es, prognostische Faktoren am eigenen Krankengut zu evaluieren.
Methodik: Im Zeitraum 1986 bis 2018 wurden 103 Patienten mit Leiomyosarkomen des Bewegungsapparates operiert. 96 davon Primärtumoren (10 Knochen, 86 Weichteil), 7 Metastasen visz. Tumoren (5 Knochen, 2 Weichteil). Das Durchschnittsalter betrug 59 Jahre (16-90). Die Lokalisation im Knochen war 4x das Becken, 3x das Femur, 3x die Tibia, je 2x Fuß und Humerus und einmal die Wirbelsäule. Bei den Weichteilläsionen war dies 34x der Oberschenkel, 17x der Unterschenkel, 13x das Becken, 8x der Fuß, 6x der Oberarm und weitere Läsionen. 88 Läsionen wurden reseziert. 4 Patienten wurden amputiert. In 9 Fällen erfolgte nur eine Biopsie, in 2 Fällen eine Stabilisierung. 23 Patienten (22%) waren primär metastasiert. Eine Chemotherapie wurde in 55, eine Strahlentherapie in 59 Fällen durchgeführt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das Follow-Up betrug median 28 Monate. 19% entwickelten ein Lokalrezidiv (RTX ohne Einfluß). Ein LR trat in 18% bei R0, in 25% bei R1 und in 63% bei R2 Resektionen auf (p=0.0273). 28% entwickelten Metastasen. Bei LR in 35%, 27% der Metastasen traten ohne LR auf. Am Ende des Follow-Up waren 42% der Patienten verstorben, 15% lebten mit der Erkrankung, 44% waren tumorfrei lebend. Nach 5 Jahren lebten noch 50%, nach 10 Jahren noch 40% er Pat. Es zeigte sich kein Unterschied zwischen primär viszeralen Tumoren und primären Läsionen des Bewegungsapparates. Bei initialer Metastasierung war das Überleben signifikant schlechter. Das Auftreten eines Lokalrezidives änderte das Überleben nicht. Betrachtet man nur die primären Leiomyosarkome, so zeigten Knochenläsionen einen deutlichen Trend zum schlechteren Überleben. Zwischen R0 und R1 resezierten Patienten bestand kein Überlebensunterschied, R2 resezierte Patienten lebten im Trend kürzer. Patienten mit G1 Leiomyosarkomen überlebten nahezu alle. Bei G2/3 Patienten zeigte sich keine Differenz im Überleben. Traten zu einen beliebigen Zeitpunkt Metastasen auf, war das Überleben mit 40% nach 5 Jahren und 20% nach 10 Jahren signifikant schlechter (Abbildung 1 [Abb. 1]). Das Leiomoysarkom ist ein seltener Subtyp. Wichtig ist die Abgrenzung der G1 Tumoren. Diese sind meist superficial mit exzellenter Prognose. Die Metastasierung verschlechtert die Prognose. LR traten in mehr als 20%, abhängig vom Resektionsstatus auf. Diese waren weder mit der Metastasierung noch mit dem Überleben korreliert. Primär ossäre Läsionen sind selten und zeigen die schlechteste Prognose. Mit einem Überleben von 50% nach 5 Jahren ist die Prognose der Leiomyosarkome insgesamt zwar schlechter als bei anderen Weichteilsarkomen aber nicht frustran.