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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

3-Jahres-Ergebnisse der arthroskopischen ossären anatomischen Reinsertion proximaler vorderer Kreuzbandrupturen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Jan Hennings - Park-Klinik Manhagen, Großhansdorf, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB44-39

doi: 10.3205/19dkou372, urn:nbn:de:0183-19dkou3728

Veröffentlicht: 22. Oktober 2019

© 2019 Hennings.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Goldstandard in der operativen Versorgung von vorderen Kreuzbandrupturen ist nach wie vor die Kreuzbandersatzplastik. In der Literatur wird von verschiedenen Arbeitsgruppen ein Heilungspotential beschrieben. Hypothese: In arthroskopischer Technik können proximale vordere Kreuzbandrupturen durch stabile Refixation und biologische Stimulation zur Ausheilung gebracht werden. Vorteile sind der Verzicht auf Entnahme von Spendergewebe mit möglicher Entnahmemorbidität, die hohe Revisionsfreundlichkeit im Versagenssfalle sowie das Schonen der Epiphysenfugen beim juvenilen Skelett.

Methodik: In diese Verlaufsstudie wurden 30 Sportler mit proximaler vorderer Kreuzbandruptur eingeschlossen (femorale Avulsionsrupturen Typ Sherman I). In arthroskopischer Technik wurden nach Anlage einer modifizierten Bunnelnaht die Bandstümpfe mittels Knochenanker im anatomischen Footprint-Areal reinseriert; zusätzlich erfolgte eine biologische Stimulierung durch Auslösen einer „healing Response"-Reaktion. Rückkehr zur vorherigen Sportart schrittweise nach 6 Monaten. Es wurden KT 1000, ACL-RSI-Skala, Tegner-Aktivitätsskala, Lysholmscore, KOOS und objektives IKDC-Formblatt erfasst. Radiologische Kontrollen erfolgten nach 3 und 12 Monaten, eine MRT nach 6 Monaten.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 23 Patienten vollständig nach 3 Jahren erfasst werden mit folgenden Ergebnissen: durchschnittliche Differenz in KT 1000-Testung 1,0mm; mittlere ACL-RSI-Skala 95,04 Prozent; mittlere Tegner-Aktivitätskala 6,87; mittlerer Lysholmscore 95,87; mittlerer KOOS 94,52. IDKC-Verteilung: 18xGrad A, 3xGrad B, 2xGrad C. Die Rerupturrate betrug 4,2 Prozent. In den nativradiologischen Kontrollen fanden sich keine pathologischen Knochensignale; MRT-Kontrollen mit gerichtetem Bandverlauf mit durchgängiger, teils narbig-inhomogener Struktur.

Schlussfolgerungen: Nach proximaler anatomischer Reinsertion finden sich nach 3 Jahren ermutigende Ergebnisse. Nahezu alle Patienten konnten ihr vorbestehendes Sportniveau wieder erreichen. Eine differenzierte Patientenselektion ist notwendig. Die Technik erweitert den bestehenden VKB-Versorgungsalgorithmus.