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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Postoperative Zentrierung der Syndesmose im Vergleich mit der unverletzten Seite nach Stellschrauben- oder TightRope-Stabilisation – eine CT-Analyse

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Robert Hennings - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Annette Ahrberg-Spiegl - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Pierre Hepp - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Christoph Josten - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB43-73

doi: 10.3205/19dkou370, urn:nbn:de:0183-19dkou3701

Veröffentlicht: 22. Oktober 2019

© 2019 Hennings et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ca. 30 % der Sprunggelenksfrakturen gehen mit einer stabilisationsbedürftigen Verletzung der Syndesmose einher. Dies kann mittels statischer Stellschraube oder dynamischen System stabilisiert werden. Ziel der Arbeit war es, die postoperative Zentrierung der Syndesmose im Vergleich zur unverletzten Seite im postoperativen CT darzustellen und beide Verfahren zu vergleichen.

Methodik: Patienten der Jahre 2005 - 2015 mit einer Stabilisation der Syndesmose nach einer Malleolarfraktur (AO Klassifikation; AO 44) und vorhandenem postoperativen CT beider Sprunggelenke wurden retrospektiv analysiert. Die Syndesmose wurde mittels Titan-3,5-mm Kortikalisschraube (Fa. Synthes) oder TightRope (Fa. Arthex) stabilisiert, die Vermessung erfolgte in Anlehnung an Nault et al.. In der statistische Analyse (SPSS 24; t-Test; U-Test; Chi-Test; p<0,05) erfolgte für beide Verfahren ein Vergleich der verletzten mit der unverletzten Seite sowie ein Vergleich der Verfahren miteinander. Auch wurden isolierte Außenknöchelfrakturen mit Bi- und Trimalleolarfrakturen vergleichen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten 70 Patienten eingeschlossen werden, 38 Männer und 32 Frauen, Durchschnittsalter 45 Jahre (SD 17,34 Jahre), Frauen waren sig. älter als Männer (p< 0,05), 43 wurden mittels Tight-Rope (TR-Gruppe) und 27 mittels Stellschraube (ST-Gruppe) versorgt, die Geschlechterverteilung beider Gruppen war vergleichbar (p >0,05), Patienten der ST-Gruppe (50,8 Jahre; SD=18,9) war sig. älter als der TR-Gruppe (41,3 Jahre; SD=15,4; p< 0,05). Die Verteilung von isolierten Außenknöchel (N=24) und Bi- bez. Trimalleolarfrakturen (N=45) war in beiden Gruppen gleich (p >0,05). Es bestanden keine Unterschiede zwischen der TR- und ST-Gruppe sowohl in der Betrachtung aller Frakturtypen als auch getrennt für die Frakturtypen. Tendenziell war die Fibula der ST-Gruppe tiefer in der Inzisur eingestellt (p=0,16). Unterschiede im Öffnungswinkel der Malleolengabel oder Rotation des Außenknöchels bestanden für keinen Versorgungs- oder Frakturtypen (p>0,05).

Eine Stärke der Studie ist, dass die Verhältnisse der operierten zur gesunden Seite für beide Stabilisationsverfahren und verschiedene Frakturtypen verglichen wurden. Die Wahl des Stabilisationsverfahrens kann entsprechend der dargestellten Daten unabhängig von der Frakturschwere erfolgen. Es bestand kein Unterschied der Syndesmosenzentrierung zwischen isolierten Außenknöchelfrakturen oder Frakturen mit Beteiligung des Malleolus medialis und/oder posteriorer Tibiakante. Somit stellen die Stabilisation der Syndesmose mittels TightRope-System oder Stellschraubenimplantation nach bildmorphologischer Beurteilung äquivalente Verfahren dar. Eine Limitation der Arbeit ist, dass ein signifikanter Altersunterschied zwischen der TG- und ST-Gruppe bestand.