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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Segmentaler Knochenverlust des Olekranons und Rekonstruktion mittels autologem Beckenkammspan

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Fabian Gilbert - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Unfallchirurgie, Würzburg, Germany
  • Rainer Meffert - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Unfallchirurgie, Würzburg, Germany
  • Lars Eden - Universitätsklinikum Würzburg, Klinik für Unfallchirurgie, Würzburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB43-1016

doi: 10.3205/19dkou358, urn:nbn:de:0183-19dkou3585

Veröffentlicht: 22. Oktober 2019

© 2019 Gilbert et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Fallpräsentation eines 49-jährigen Patienten mit 3B gradig offener Olekranondefektfraktur mit segmentalem Knochenverlust von ca. 3 cm des Olekranons mit Erhalt des Streckapparates.

Defektfrakturen des Olekranons sind selten, es bestehen keine Behandlungsalgorithmen. Präsentation des Verlaufes nach einer individuellen Therapie durch Rekonstruktion des Gelenkes mit Interposition eines autologen Beckenkammspans.

Methodik: Bei initial starker Verschmutzung erfolgte ein serielles Débridement nach 48 Stunden und die Gipsruhigstellung des Ellenbogens. Bei lokal reizlosen Weichteilen konnte am 5. Tag nach Unfall die definitive Versorgung mittels Interposition eines Beckenkammspans von dorsal und die Osteosynthese mittels winkelstabiler Doppelplatten erfolgen. Die Gelenkfläche des Olekranons wurde durch die Anwendung einer Diamantfräse rekonstruiert. Ein verbleibender Weichteildefekt wurde mittels Spalthaut gedeckt. Das postoperative CT zeigt eine gute Rekonstruktion des Olekranons bei zentrierten Gelenkverhältnissen. Nach Gipsruhigstellung für 5 Tage erfolgte die funktionelle Nachbehandlung. Es liegt ein 1-Jahres Follow-up des Patienten vor.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im postoperativen Verlauf zeigt sich eine komplikationslose Heilung. Die postoperativ durchgeführten Röntgenaufnahmen zeigen eine komplette Einheilung des Beckenkammspans. Im Bereich der Olekranonspitze haben sich heterotope Ossifikationen gebildet. Die Beweglichkeit beträgt postoperativ für Extension/Flexion 0-20-130°, Pro- und Supination sind frei. Der DASH-Score beträgt nach 12 Monaten 16. Es besteht subjektive Zufriedenheit, gegebenenfalls ist im weiteren Verlauf die Entfernung der heterotopen Ossifikationen geplant.

Es bestehen keine Behandlungsalgorithmen für traumatische Knochenverlust am Olekranon, die Anwendung eines nichtvaskularisierten Beckenkammspans kann bei ausreichender Weichteildeckung eine Therapieoption Darstellen und führt im hier präsentierten Fall mittelfristig zu einem zufriedenstellenden Verlauf.