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Antropometrische Vermessung des Beckens im CT zur Planung der bilateralen iliosacralen Verschraubung
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Die iliosacrale Verschraubung ist eine etablierte, minimalinvasive Methode zur Sicherstellung der Stabilität des dorsalen Beckenringes, die bei Einbringen von zwei Schrauben in den 1. Sakralwirbel eine hohe Steifigkeit erzielt. In seltenen Fällen ist diese Therapieform jedoch aus anatomischen Gründen technisch nicht durchführbar.
Ziel dieser Arbeit ist eine Evaluation von Becken-CT-Aufnahmen, um zu beurteilen, ob eine operative Versorgung mit zwei 7,3 mm iliosacralen Schrauben möglich ist.
Methodik: In dieser retrospektiven Studie wurden die CT-Datensätze der Beckenknochen von 500 Patienten evaluiert und die geplanten Kanäle der Schrauben vermessen, die zwischen Januar und Oktober 2016 an der Universitätsmedizin Mannheim im Schockraum behandelt wurden und ein CT des Beckens erhalten haben.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei 98,4% der Patienten wäre messtechnisch die bilaterale iliosacrale Verschraubung mit zwei Schrauben möglich, nur in 1,6% der Fälle stellte sich die Fläche an der engsten Stelle des sicheren Korridors zu gering dar.
In der geschlechtsspezifischen Verteilung zeigte sich, dass bei Frauen doppelt so häufig wie bei Männern die Fläche an der engsten Stelle nicht für eine zweifache Verschraubung ausreichte.
Die Messungen am Feinschicht-CT des Beckens ist für die Planung der operativen Versorgung der Verletzungen des dorsalen Beckenringes sehr zu empfehlen, vor allem, falls eine bilaterale Verschraubung im 1. Sakralwirbel bei weiblichen Patienten geplant ist.