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Wenn der kleine Haken bricht – Aktuelles zu Diagnostik und Therapie der Hamulus ossis hamati-Fraktur
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Traumata des Handgelenks sind häufige Sportverletzungen. Heute populäre Sportarten prädisponieren zur Frakturierung des Hamulus ossis hamati- dies betrifft etwa 2-4% aller Handgelenksfrakturen.
Ziel dieser Studie war es, die sportlichen Aktivitäten, die mit einem erhöhten Risiko von Hamulus-Frakturen verbunden sind, zu identifizieren und eine Übersicht über den aktuellen Stand der Diagnostik sowie die Behandlungsoptionen zu geben.
Methodik: Eine selektive Literaturrecherche wurde in PubMed und Google Scholar zu den Suchtermen „Hamulus ossis hamati Fraktur“, „hook of hamate fracture“, „Tennis“, „Rugby“, „Bouldern“, „Golf“ und „sport injuries“ durchgeführt. Aufgrund der Trefferzahl (349) wurden relevante Paper, Fall-Serien und Case-Reports sowie vor allem Meta-Analysen und Review-Artikel, die bis Januar 2019 publiziert waren, inkludiert. Die Auswertung erfolgte nach den Mechanismen der Traumata, Verletzungsmustern, der klinisch- radiologischen Diagnostik, den Behandlungsoptionen und dem Outcome. Besondere Beachtung fand die Bewertung der Evidenz von Therapieempfehlungen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Durch die wachsende Beliebtheit klassischer Sportarten wie Tennis und Golf in einer alternden Bevölkerung steigt die Zahl der Hamulusfrakturen. Eine erhöhte Rate findet sich jedoch auch bei jüngeren Sportlern nach Aktivitäten wie Klettern beziehungsweise Bouldern, dem Baseball-Spiel oder weniger verbreitetem Sport wie dem Unterwasser-Rugby. Die Verletzung wird verursacht durch direkte oder indirekte Kräfte, welche als repetitives Trauma oder singuläre Überlastung auf dem Hamulus und die angrenzenden carpalen Strukturen wirken. Zunächst werden diese Frakturen bei konventioneller radiologischer Bildgebung leicht übersehen und bleiben daher unbehandelt oder werden erst verzögert therapiert. Die Karpaltunnelansicht und spezielle 45°-Schrägprojektionen erhöhen die Detektionsrate deutlich. Als zuverlässigste Bildgebungsmodalität imponiert der axiale CT-Scan mit einer Sensitivität von fast 100%. Das MRT der Handwurzel bietet den Vorteil der gleichzeitigen Detektion von begleitenden Weichteilverletzungen und Mikrotraumata. Nicht dislozierte, basisnahe Frakturen werden in einer Unterarmgipsschiene für mindestens 6 Wochen immobilisiert. Dislozierte basisnahe Frakturen und diejenigen im mittleren Drittel sollten durch interne Fixation mit K-Drähten oder (kanülierten) Minischrauben behandelt werden. Die Konsolidierung der distalen Frakturen ist sowohl bei konservativer Behandlung als auch Osteosynthese unzuverlässig. Daher wird hier die Fragment-Exzision empfohlen. Insgesamt zeigen sich die Ergebnisse der konservativen Behandlung enttäuschend mit einer hohen Pseudarthrosenrate.
Konservative und chirurgische Behandlungsoptionen, die spezifisch abgestimmt auf die Art der Fraktur sind, müssen somit mit dem Patienten individuell besprochen werden.