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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Höhere Steifigkeit der tibiotalocalcanealen posterolateralen Plattenarthrodese im Vergleich zur Nagelarthrodese in der biomechanischen Studie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Natalia Gutteck - MLU Halle Wittenberg, Department für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Halle, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB32-420

doi: 10.3205/19dkou197, urn:nbn:de:0183-19dkou1972

Veröffentlicht: 22. Oktober 2019

© 2019 Gutteck.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Studie untersucht die biomechanischen Eigenschaften der posterolateralen Plattenosteosynthese im Vergleich zur retrograden Nagelosteosynthese bei der tibiotalocalcanealen Arthrodese.Ziel der Studie war die biomechanische Analyse der posterolateralen Plattenosteosynthese und der retrograden Nagelosteosynthese zur tibiotalocalcanearen Arthrodese.

Methodik: Zwölf humane Unterschenkelpaare wurden für die biomechanische Analyse verwendet. Es erfolgte eine randomisierte Zuteilung der Osteosynthesetechnik mit Pantalarlock-Platte (Fa. Intercus), bzw. HAN-Nagel (Fa. Synthes). Die Prüfung erfolgte mit einer Testmaschine Typ MTS mit einer zyklischen, kraftkontrollierten Belastung in Dorsalflexion/Plantarflexion, Varus/Valgus Richtung und Torsionsbelastung statt. Anschließend wurde eine Versagensanalyse bei 800N in Dorsal-/Plantarflexion durchgeführt.

Ergebnisse: Es bestand eine signifikant höhere Steifigkeit der Plattenosteosynthese in DF/PF mit 181,4 N/mm in der Nagel- und 343,9 N/mm in der Plattengruppe (p 0,01), in Varus/Valgus mit 105,3 N/mm in der Nagel- und 123,5 N/mm (p 0,03), in Torsion mit 36,2 N/mm in der Nagel- und 73,6 N/mm (p 0,001) in der Plattengruppe.

Eine signifikant höhere Zahl an Nagelosteosynthesen versagte in der zyklischen Prüfung bis 600N (4 Nägel vs. 1 Platte). Weitere 2 Nägel und eine Platte versagten beim Versagenstest bei 800 N. Für die Plattenosteosynthese konnte eine lineare Korrelation zwischen der gemessenen Knochendichte und den Ergebnissen der Steifigkeitsanalyse nachgewiesen werden. In der nagelosteosynthetisch versorgten Gruppe war diese Korrelation nicht nachweisbar.

Schlussfolgerung: Die tibiotalocalcaneale Osteosynthese mit Pantalarlock Platte zeigte eine signifikant höhere Steifigkeit in allen drei Testrichtungen. Signifikant weniger Präparate mit der Plattenosteosynthese versagten während des Tests. Die Ergebnisse sind ermutigend und könnten auf die Reduktion der Pseudarthrosenrate hoffen lassen. Die posterolaterale Plattenosteosynthese könnte Vorteile in der Behandlung von Patienten mit schwerer Deformität, neurogenen Erkrankungen und Osteoporose bieten.