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Ganganalyse bei Patienten nach lateraler Verlängerungsosteotomie des Calcaneus
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Das Ziel dieser Studie war die Charakterisierung des Gangbildes von Patienten nach lateraler Verlängerungsosteotomie des Calcaneus zur Pes Planovalgus Korrektur und die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen funktionellen und klinischen Resultaten (passiver Bewegungsumfang (ROM)).
Methodik: Bei 15 Patienten (6 Männer; Alter: 40±13 Jahre; Body Mass Index (BMI): 26.3±3.5 kg/m2) mit postoperativem Followup von 6.7±2.3 Jahren und 15 gematchten gesunden Personen (6 Männer, Alter: 40±14 Jahre; BMI: 23.0±2.8 kg/m2) wurde das Gangbild mittels Oxford Fussmodell beim Gehen bei 1.0 m/s auf einem Laufband mit integrierter Druckmessplatte untersucht. Der dynamische ROM, mittlere Gelenkswinkel und Druckspitzen in sieben Fusszonen wurden pro Person aus 20 Schritten gemittelt. Die passive Sprunggelenksbeweglichkeit wurde mittels Goniometer erfasst. Unterschiede in biomechanischen und klinischen Parametern wurden mittels allgemeinen gemischten Modellen mit Intrasubjekt Faktor Bein (operiert vs. Gegenseite) und Intersubjekt Faktor Pathologie (Patient vs. Gesund) analysiert. Ein schrittweises multiples lineares Regressionsmodell wurde zur Bestimmung des Zusammenhangs zwischen passiver Beweglichkeit und kinematischen Parametern verwendet (P<0.05).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Patienten hatten auf der operierten Seite 5° weniger passive Dorsalextension und 7° weniger passiven ROM als die Gegenseite (P<0.05) und 8° weniger Dorsalextension und 12° weniger ROM als die Kontrollgruppe (P<0.05). Der Vorfuss-Tibia Dorsalextensions-ROM war auf der operierten im Vergleich zur Gegenseite 2° kleiner (P=0.032). Im Schnitt war der Vorfuss-Rückfuss-Supinationswinkel des operierten Fusses 5° bzw. 7° grösser als auf der Gegenseite und gesunden Personen (P<0.001, (Figure 1 [Abb. 1])). Der Spitzendruck im lateralen Vorfuss war 27% grösser auf der operierten als auf der Gegenseite (P=0.003), aber unterschied sich nicht von der Kontrollgruppe. Die Variabilität des Spitzendrucks der Zehen, der mittleren Vorfuss-Rückfuss Supination und des Rückfuss Dorsalextensions-ROM erklärte 41.1% der Varianz in der passiven Dorsalextension (P=0.033).
Mehrere Jahre nach einer lateralen Verlängerungsosteotomie des Calcaneus bestehen Veränderungen im Gangbild im Vergleich zur Gegenseite und zu Gesunden. Der höhere Spitzendruck im lateralen Vorfuss und die stärkere Supination Vorfuss-Rückfuss zeigen vermutlich die Korrektur durch die Operation (Rotation des Vorfusses um die talonaviculare Achse). Das Regressionsmodell zeigt die Wichtigkeit der passiven Beweglichkeit in Dorsalextension für die Gangfunktion. Der Erhalt bzw. die Wiederherstellung dieser Funktion sollte daher ein wichtiges Therapieziel sein.