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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Ist das CT-basierte cinematic rendering der konventionellen volume rendering Technik in der präoperativen Visualisierung multifragmentärer, intraartikulärer Frakturen des Ellenbogens überlegen?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Lena M. Wollschläger - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Johannes Boos - Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf, Germany
  • Pascal Jungbluth - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Jan Graßmann - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • David Latz - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Gerald Antoch - Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf, Germany
  • Benedikt Schaarschmidt - Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf, Germany
  • Joachim Windolf - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB27-514

doi: 10.3205/19dkou154, urn:nbn:de:0183-19dkou1545

Veröffentlicht: 22. Oktober 2019

© 2019 Wollschläger et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Cinematic Rendering (CR) ist ein neuartiges 3D-Rekonstruktionsverfahren, das axiale CT-Datensätze mithilfe eines einzigartigen Lichtmodells in fotorealistische 3D-Bilder konvertieren kann. Das Ziel dieser Studie war es, CR-Bilder von Frakturen des Ellenbogens mit Bildern der konventionellen Volume Rendering Technik (VRT) zu vergleichen und somit das Potenzial von CR in der präoperativen Visualisierung der Frakturmorphologie zu evaluieren.

Methodik: In dieser retrospektiven Studie wurden 13 konsekutive Patienten (Frauen: n=7; Männer: n=6; Durchschnittsalter: 51,5±17,1 Jahren) mit multifragmentären, intraartikulären Frakturen des Ellenbogens eingeschlossen. Alle CT-Datensätze waren mit einem Dual-Source-128-Zeilen-CT (SOMATOM Definition Flash, Siemens Healthineers, Erlangen, Deutschland) akquiriert worden. CR und VRT Bilder wurden mittels syngo.via (Siemens Healthineers, Erlangen, Deutschland) rekonstruiert. Zwei Fachärzte für spezielle Unfallchirurgie beurteilten unabhängig voneinander VRT und CR Bilder. Bildqualität, anatomische Genauigkeit und Frakturdarstellung wurden anhand einer 6-Punkt-Likert-Skala bewertet (1=nicht diagnostisch bis 6=perfekte Visualisierung). Axiale und multiplanar rekonstruierte CT-Bilder wurden als Referenzstandard verwendet. Zudem wurde der Vorteil von CR- gegenüber VRT-Bildern im Hinblick auf die präoperative Visualisierung der Frakturmorphologie bewertet. Zum Vergleich beider Rekonstruktionsmethoden wurde ein Wilcoxon-Ranksum-Test durchgeführt (Signifikanzniveau: p<0,05).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Vergleich zu VRT zeigte CR eine höhere Bildqualität (VRT: 2,5; CR: 6.0; p<0.001), eine höhere anatomische Genauigkeit (VRT: 3.0; CR: 5.5; p<0.001) und ermöglicht eine detailliertere Frakturdarstellung (VRT: 3,0; CR: 6.0; p<0.001). In 76,9% (10/13) der Fälle wurde ein zusätzlicher Nutzen der CR-Bilder für die präoperative Visualisierung der Fraktur beschrieben verglichen mit VRT.

Aufgrund einer besseren Bildqualität, einer detaillierteren Frakturdarstellung und einer höheren anatomischen Genauigkeit ist die CR der VRT in der Visualisierung von multifragmentären Frakturen des Ellenbogens überlegen. Daher sollten CR Rekonstruktionen für die Präsentation von Frakturen im Rahmen interdisziplinärer Demonstrationen verwendet werden.