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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Lokale Infiltrationsanalgesie in der Knieendoprothetik: Patientenzufriedenheit und Schmerzmanagement in 846 Fällen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Felix Greimel - Orthopädische Universitätsklinik Regensburg, Asklepios Klinikum Bad Abbach, Bad Abbach, Germany
  • Günther Maderbacher - Orthopädische Klinik Universität Regensburg, Bad Abbach, Germany
  • Clemens Baier - Orthopädische Universitätsklinik Regensburg, Asklepios Klinikum Bad Abbach, Bad Abbach, Germany
  • Timo Schwarz - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik für Orthopädie, Asklepios Klinikum Bad Abbach, Bad Abbach, Germany
  • Florian Zeman - Center for Clinical Studies University of Regensburg, Regensburg, Germany
  • Winfried Meißner - Anästhesie Uniklinikum Jena, Jena, Germany
  • Joachim Grifka - Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg, Asklepios Klinikum, Bad Abbach, Germany
  • Achim Benditz - Regensburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB18-170

doi: 10.3205/19dkou072, urn:nbn:de:0183-19dkou0728

Veröffentlicht: 22. Oktober 2019

© 2019 Greimel et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: In der jüngsten Vergangenheit wurden zahlreiche Studien zur lokalen Infiltrationsanalgesie (LIA) mit kontroversen Ergebnissen veröffentlicht. In dieser Studie wurden das postoperative Schmerzmanagement und die Patientenzufriedenheit bei Patienten bewertet, bei denen eine Knie-Totalendoprothese mit oder ohne intraoperative LIA implantiert wurde. Primärer Outcomeparameter war das Schmerzniveau auf einer NRS-Skala.

Methodik: Im Zeitraum von 2010 bis 2015 wurden im Rahmen des Projekts 2.789 Patienten mit primärer Knieendoprothese unter Allgemeinanästhesie untersucht, von denen insgesamt 846 Patienten nach einer 1:1 Matched-Pair-Analyse verglichen werden konnten. Im Rahmen des Projekts „Qualitätsverbesserung im postoperativen Schmerzmanagement“ (QUIPS) wurden Parameter am ersten postoperativen Tag erfasst. Das Schmerzniveau wurde anhand der NRS Skala gemessen und die Notwendigkeit von Schmerzmedikamenten ausgewertet. Weiterhin wurde die Patientenzufriedenheit auf einer Skala von 10 bis 0 bewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Schmerzwerte waren in der LIA-Gruppe signifikant besser (p = 0,019 für Aktivitätsschmerzen, p = 0,043 für maximale Schmerzen, p < 0,001 für minimale Schmerzen), die Patientenzufriedenheit war jedoch nicht überlegen (p = 0,083). Patienten mit LIA benötigten weniger Opioide im Aufwachraum (p = 0,048), während die Nichtopioid-Medikation nicht signifikant unterschied (p = 0,603). Auf der Station konnte 24 Stunden postoperativ kein signifikanter Unterschied bei der Verwendung von Nichtopioiden (p = 0,789) gemessen werden, wohingegen Patienten in der LIA-Gruppe signifikant mehr Opioide erhielten (p < 0,001). Obwohl LIA eine Verbesserung des Ergebnisses des Schmerzniveaus und eine vergleichbare Patientenzufriedenheit im unmittelbaren postoperativen Verlauf erzielte, konnte die in der aktuellen Literatur kontrovers diskutierte Verwendung von LIA in der Knieendoprothetik den Bedarf an Opioid-Schmerzmedikamenten in dieser Studie nicht reduzieren .