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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Die Wirbelsäulenimmobilisation im Schockraum deutscher überregionaler Traumazentren

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Michael Kreinest - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie, Ludwigshafen, Germany
  • Elena Spancken - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Ludwigshafen, Germany
  • Matthias Münzberg - BG Klinik Ludwigshafen, Centrum für interdisziplinäre Rettungs- und Notfallmedizin, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Ludwigshafen, Germany
  • Paul A. Grützner - BG Klinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany
  • Andreas Gather - BG Klinik Ludwigshafen, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Ludwigshafen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB15-59

doi: 10.3205/19dkou038, urn:nbn:de:0183-19dkou0382

Veröffentlicht: 22. Oktober 2019

© 2019 Kreinest et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Immobilisation der Wirbelsäule beim unfallverletzten Patienten ist eine Standardmaßnahme in der präklinischen Notfallmedizin. Aktuelle Leitlinien und Expertenempfehlungen sprechen sich generell für eine Immobilisation der Wirbelsäule in der Präklinik aus. Einheitliche Empfehlungen zur Immobilisation des Patienten während der Akuttherapie im Krankenhaus existieren nicht.

Ziel der aktuellen Studie ist die Analyse der unterschiedlichen Vorgehensweisen bei der Wirbelsäulenimmobilisation in den überregionalen Traumazentren Deutschlands mittels einer entsprechend gestalteten Umfrage.

Methodik: Bei der aktuellen Studie handelt es sich um eine umfragebasierte Analyse der aktuellen Durchführung der Immobilisation der Wirbelsäule in den 107 überregionalen Traumazentren Deutschlands. Die Internet-basierte Umfrage enthielt insgesamt 6 Fragen zur innerklinischen Lagerung der Patienten.

Die deskriptive statistische Auswertung erfolgte mit SPSS. Angegeben sind der Median und die entsprechende Spannweite.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Rücklaufquote betrug 47,7%. In 14 (28,6%) Traumazentren verbleiben die Patienten in der Art und Weise immobilisiert, wie dies durch das Rettungsfachpersonal durchgeführt wurde. In 19 (38,8%) Traumazentren werden die Patienten auf eine Liege mit Weichlagerungsmatratze umgelagert. Die Umlagerung auf das Spineboard und die TraumaMattress erfolgt in 11 (22,4%) bzw. 7 (14,3%) Traumazentren. Eine Umlagerung des Patienten auf die Vakuummatratze erfolgt in keinem Fall. Die Halswirbelsäule wird meist mittels einer Zervikalstütze immobilisiert (n = 48; 98,0%). In jeweils drei (6,1%) Traumazentren erfolgt zusätzlich zu der Immobilisation der Halswirbelsäule mittels Zervikalstütze die Anlage einer Kopffixierung oder die manuelle Immobilisation.

Im Mittel geben die Befragten eine akzeptable Qualität (Median = 84 von 100) und Handhabbarkeit (89 von 100) mit der derzeit durchgeführten Immobilisation der Patienten an. Am höchsten ist die Zufriedenheit in den überregionalen Traumazentren, welche den Patienten auf das Spineboard umlagern.

Die Lagerung von Patienten während der initialen Notfallbehandlung in den deutschen überregionalen Traumazentren ist uneinheitlich. Am häufigsten wird die präklinisch erfolgte Immobilisation des Patienten aufgegeben und es erfolgt eine Umlagerung auf eine Weichlagerungsmatratze. Die Befragten sind mit diesem Vorgehen nicht zufrieden. Oft erfolgt die Umlagerung des Patienten auf ein Spineboard. Bei guter Handhabbarkeit und adäquater Immobilisation sind die Befragten mit diesem Vorgehen zufrieden. Empfehlungen zur Lagerung des Patienten während der klinischen Notfalldiagnostik- und behandlung können derzeit auf Grund fehlender Studien nicht gegeben werden.