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Outcome nach konservativer Behandlung dislozierter Tuberculum majus-Frakturen – erste Ergebnisse einer prospektiven, CT-basierten Registerstudie
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2019 |
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Fragestellung: Isolierte Tuberculum majus-Frakturen sind selten und machen nur etwa 20% aller proximaler Humerusfrakturen aus. Im Falle kranialer Dislokationen über 5 mm hat sich für die allgemein gesunde Population in der Literatur das operative Therapieregime durchgesetzt. Der konservativen Therapie wird in diesen Fällen ein deutlich unterlegenes Outcome attestiert. Für posteriore Dislokationen wird ein noch wesentlich ungünstigeres angenommen. Jedoch ist ihr tatsächlicher Anteil und das Outcome nach konservativer Therapie in den überwiegend röntgenologisch-basierten Studien ungewiss.
Methodik: Alle Patienten, die zwischen 01/2016-12/2017 eine isolierte Tuberculum majus-Fraktur (Typ 3 nach Hertel-Lego-Codman) erlitten, ein initiales CT erhalten sowie der konservativen Therapie mittels mediSAS45 ° Abduktionskissen und stufenweisem Nachbehandlungsschema eingewilligt haben, sind in die prospektive Registerstudie eines überregionalen Traumazentrumes eingeschlossen worden. Die Sub-Klassifikation nach Mutch, Bestimmung der Dislokation in Millimetern und Dislokationsrichtung erfolgte CT-basiert mittels Visage Imaging 7.1 (Inc.-San Diego, California, United States). Constant Score [CS], subjektive Schulterfunktion [SSF] und radiologische Verlaufskontrollen von folgenden Patientengruppen mit einem Minimum-Follow-up von 12 Monaten sind gegeneinander verglichen worden: Alter < 55 vs. ≥ 55, Dislokation ≤ 5 vs. >5mm und 0 ≤ 10 vs. >10-20mm. Für einen statistischen Vergleich der Mittelwerte ist der Student's t-test mit einem Signifikanzniveau von p<0,05 verwendet worden. Die vorliegende Studie ist Teil einer von der Ethikkommission genehmigten Registerstudie.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 20 eingeschlossenen Patienten haben 17 das Minimum-Follow-up erreicht (mittleres Alter: 49±18,29 Jahre, 50% männlich, Dislokation in mm: 8,99±5,99mm, range 1-20mmm, Dislokationsrichtung in 60% (12) nach dorsal, glenohumerale Luxation 45% (9), FU-Rate: 85%, Konversionsrate: 10% (2)). Split-Frakturen (Typ 2 nach Mutch) machen 55% (11) aller Frakturen und 75% aller dorsalen Dislokationen aus. Ferner konnten weder altersgruppen- noch dislokationsbedingte, signifikante Unterschiede im Outcome beobachtet werden.
Für Alter < 55 (7) vs. ≥ 55 (8): [CS] 86,57±7 vs. 79,38±15,72 Punkte, p=0,27; [SSF] 87,86±6,99 vs. 88,50±17,3%, p=0,93.
Für Dislokationen ≤ 5 (6) vs. >5 (9) mm: [CS] 82,5±20,35 vs. 82,89±4,29 Punkte, p=0,96; [SSF] 84,17±18 vs. 90,89±8,71%, p=0,43.
Für Dislokationen < 0 ≤ 10 (10) vs. >10-20 (5)mm: [CS] 82,9±15,4 vs. 82,40±4,56 Punkte, p=0,93; [SSF] 86,5±15,28 vs. 91,6±7,09%, p=0,39.
Alle Frakturen sind radiologisch vollständig knöchern konsolidiert. Der Anteil von Dislokationen über 5 mm sowie dorsale Dislokationen werden scheinbar in den überwiegend röntgenologisch-basierten Studien ebenso unterschätzt, wie das Outcome nach konservativer Therapie. Prospektiv-randomisierte Studien, höhere Fallzahlen und längere Follow-ups sind erforderlich.