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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

virtX-VR – Ein Virtual Reality Lehr- und Lernsystem für Strahlenschutz in Unfallchirurgie und Orthopädie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Klaus Dresing - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie, Göttingen, Germany
  • Matthias Süncksen - Hochschule Flensburg, Information und Kommunikation, Flensburg, Germany
  • Henner Bendig - Hochschule Flensburg, Information und Kommunikation, Flensburg, Germany
  • Christopher Spering - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie, Göttingen, Germany
  • Oliver Bott - Hochschule Hannover, Medizinisches Informationsmanagement, Hannover, Germany
  • Markus Wagner - x, Wedtlenstedt, Germany
  • Michael Teistler - Hochschule Flensburg, Information und Kommunikation, Flensburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocFS25-305

doi: 10.3205/18dkou872, urn:nbn:de:0183-18dkou8720

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Dresing et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Im unfallchirurgisch-orthopädischen Alltag werden Röntgenstrahlen intensiv verwendet. Die Strahlenhygiene, insbesondere die Streustrahlung wird dabei häufig vernachlässigt.

Ziel ist es, mit einem Simulation basierten Trainingssystem (SBTS) Strahlenschutz für Ärzte und OP-Personal erkennbar, erfahrbar und damit im Alltag effektiver umsetzbar zu machen.

Methodik: Basierend auf den Funktionen des virtX-Systems und unter Verwendung der Game Engine Unity wurde eine Software entwickelt, die den Nutzer mit der 3D-Brille (head mounted display) in einen virtuellen 3D-Operationssaal mit Equipment stellt (Abbildung 1 [Abb. 1]).

Im sog. Spielmodus manipuliert der Nutzer C-Bogen, OP-Tisch und Patient mit einem Gamecontroller und fertigt Röntgenbilder an. Die Akzeptanz wurde zunächst hinsichtlich allgemeiner Benutzbarkeit mit Hilfe des User Experience Questionnaire (UEQ) (-3: bad, +3: excellent) bewertet (Evaluation 1). Weiterhin wurde die Nützlichkeit in der Strahlenschutzausbildung mit Hilfe einer Likert-Skala (1: „sehr nützlich“, 5: „gar nicht nützlich“) und Fragen nach möglichen Einschränkungen bewertet (Evaluation 2).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der Nutzer hat ein ständiges Feedback über seine Aktionen. Röntgenstrahlen und Streustrahlung werden simuliert. Röntgenbilder können live in sämtlichen Positionen des C-Bogens aus CT-Datensätzen generiert angefertigt und bearbeitet werden. Über verschiedene Level wird die Schwierigkeit der Aufgaben gesteigert. Um das räumliche Verständnis zu steigern, können mit der Software Gegenstände, z.B. im Thorax Fremdkörper aufgesucht werden. In Evaluation 1 (UEQ, n=19) wird dem System eine überdurchschnittliche Benutzbarkeit und Attraktivität mit Einzelwerten von 0.89 bis 1,8 bescheinigt (Tabelle 1 [Tab. 1]).

In Evaluation 2 (n=41) wurde das System in 66% der Fälle ohne Einschränkungen als „sehr nützlich“, in 29% mit Einschränkungen als „sehr nützlich“ und 5% der Fälle mit Einschränkungen als „nützlich“ bewertet.

Vorgestellt wird ein Virtual Reality-Ansatz, bei dem Features von seriösen Computerspielen inkorporiert sind. Mit einer realistischen Simulation können sowohl C-Bogen-Manipulationen als auch Strahlenschutz-Aspekte effektiv erfahren und umgesetzt werden. Auf Mock-ups (C-Bogen, Op-Tisch, Patient) kann verzichtet werden. Damit wird eine sinnvolle Innovation in die Strahlenschutzausbildung eingeführt.