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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Digitalisierung in der orthopädischen Lehre – Erfahrungen aus einem interdisziplinären Blended Learning-Kurs

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Stefan Sesselmann - Institut für Medizintechnik OTH Amberg-Weiden, Orthopädische Universitätsklinik Erlangen, Weiden, Germany
  • Katja Sesselmann - Institut für Lern-Innovation FAU Erlangen-Nürnberg, Fürth, Germany
  • Frank Seehaus - Orthopädische Universitätsklinik Erlangen, Erlangen, Germany
  • Raimund Forst - Orthopädischen Universitätsklinik Erlangen, Waldkrankenhaus St. Marien gGmbH Erlangen, Erlangen, Germany
  • Clemens Bulitta - Institut für Medizintechnik OTH Amberg-Weiden, Orthopädische Universitätsklinik Erlangen, Weiden, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocPT30-1357

doi: 10.3205/18dkou860, urn:nbn:de:0183-18dkou8608

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Sesselmann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Bei einer orthopädischen, interdisziplinären Lehrveranstaltung für Studierende der Medizin und der Medizintechnik (jeweils als Wahlfach) wurde im Sommersemester 2017 begleitend zur wöchentlich stattfindenden Präsenzvorlesung, ein Online-Angebot zur Verfügung gestellt (Blended Learning). Das Online-Angebot umfasste neben passend zur Vorlesung aufgebauten interaktiven Lehrelementen auch animierte Videoaufzeichnung und Übungsfragen. In jeder der Präsenzveranstaltungen wurden neben der theoretischen Vermittlung orthopädisch-unfallchirurgischen Wissens Beispiele aus der Praxis präsentiert. Passend zur jeweiligen Thematik wurden Patienten zum Anamnesegespräch und Firmen für Demonstrationsworkshops eingeladen. In einer Evaluation am Semesterende wurde die Akzeptanz der Studierenden zum beschriebenen Kurs abgefragt.

Methodik: Nach einer abschließenden E-Prüfung erfolgte eine Online Evaluation unter den Klausurteilnehmern (N = 90; Teilnahme an der Umfrage = 100 %). Das Instrumentarium setzt sich aus verschiedenen etablierten Skalen zusammen. In Anlehnung an das Inventar zur Evaluation von Blended Learning (IEBL) wurde ein empirischer Fragebogen konstruiert, angepasst und statistisch überprüft. Folgende Skalen wurden erfasst: Allgemeiner Nutzen der Vorlesung bzw. des Online-Angebots, Didaktische Qualität der Vorlesung bzw. des Online-Angebots, Dozent, Akzeptanz Präsenz- bzw. Online-Angebot, Usability Online-Lernumgebung, Sozialer Austausch. Die Teilnehmer beantworteten die Aspekte mithilfe einer 4-stufigen Likert-Skala von 1 = trifft gar nicht zu bis 4 = trifft voll zu.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Anhand der Skalenmittelwerte und Cronbachs Alpha wird deutlich, dass sowohl das Präsenz- als auch das Online-Angebot sehr gut beurteilt werden, da die Werte für Nutzen, Qualität und Akzeptanz weit über dem Skalenmittelwert von 2,00 liegen (Tabelle 1 [Tab. 1]).

Die Studierenden schätzen den allgemeinen Nutzen und die didaktische Qualität der Vorlesung höher ein als den allgemeinen Nutzen und die didaktische Qualität des Online-Angebotes. Beim Online-Angebot zeigt sich eine höhere Akzeptanz als bei der Vorlesung. Ebenso gut schnitten die Beurteilung für den Dozenten und die Usability der Online-Lernumgebung ab. Ein wichtiger Aspekt ist die Einschätzung, ob den Studierenden der soziale Austausch fehlt (z. B. Wunsch nach mehr Kontakt mit Dozent, mehr Hilfe bei der Bearbeitung des Online-Materials, Austausch mit anderen Teilnehmern). Der Skalenmittelwert liegt hier zwischen 1,00 und 2,00 und somit im Bereich trifft eher nicht zu. Die Studierenden klagen somit nicht über mangelnden sozialen Austausch. Abschließend wurden die Studierenden gefragt, ob sie auf eines der beiden Elemente hätten verzichten können. In der Evaluation wird deutlich, dass gerade die Kombination Präsenz- und Online-Angebot als sinnvoll erachtet wird.