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Scapulaknarren verursacht durch einen retroscapulären knöchernen Sporn – ein Fallbericht
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: In unserer Sprechstunde stellte sich eine 15-jährige Patientin mit einem schmerzhaften Knarren der rechten Scapula vor. Ein auslösendes Trauma war nicht erinnerlich. In der weitergehenden Diagnostik wurde unter anderem eine CT-Bildgebung der Scapula angefertigt, in welcher ein prominenter retroscapulärer knöcherner Sporn am Angulus superomedialis zur Darstellung kam. Es ergab sich weder klinisch noch MR-tomographisch der Hinweis auf eine darüber hinausgehende zugrundeliegende Pathologie des Schultergelenkes. Intensive physiotherapeutische Übungsbehandlungen sowie eine analgetisch-antiphlogistische Medikation führten zu keiner Beschwerdelinderung.
In diesem Fallbereich stellen wir ein Therapiekonzept für ein schmerzhaftes Scapulaknarren vor, welches durch einen retroscapulären Sporn verursacht wurde und welches sich unter Ausschöpfung der konservativen Therapiemaßnahmen therapierefraktär zeigte.
Methodik: Wir entschieden uns zur Durchführung einer Endoskopie des scapulothorakalen Raumes in Bauchlage. Vor Durchführung der Operation wurde das Scapulaknarren, welches während der Mobilisation der Scapula deutlich zu hören war, durch eine Videoaufnahme dokumentiert. Intraoperativ wurden unter Berücksichtigung der periscapulären neuronalen Strukturen zwei mediale Arbeitszugänge etabliert und das Arthroskop in den retroscapulären Raum eingeführt. Mit Hilfe von eingebrachten Kanülen wurde die Scapulaanatomie auf den intraarthroskopischen Befund übertragen. Nach Identifikation der Margo superomedialis wurde hier eine entzündete Bursa entfernt und der knöcherne Sporn mit dem Acromionizer reseziert. Abschließend erfolgte eine lokale Denervierung sowie die Anlage eines sterilen Kompressionsverbandes. Die einzelnen operativen Schritte wurden ausführlich fotografisch dokumentiert. Am dritten postoperativen Tag konnte die Patientin in die ambulante Weiterbehandlung entlassen werden.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bereits in der ersten Verlaufskontrolle 8 Wochen postoperativ war die Patientin vollständig beschwerdefrei. Ein Scapulaknarren war während der Mobilisation der Scapula nicht mehr zu vernehmen (Videodokumentation). Auch nach inzwischen über zwei Jahren postoperativ ist die Patientin weiterhin beschwerdefrei.