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Verletzung der A. axillaris bei proximaler Humerusfraktur – eine seltene interdisziplinäre Herausforderung
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Im Rahmen proximaler Humerusfrakturen sind neurovaskuläre Begleitverletzungen des unmittelbar benachbarten Plexus brachialis sowie der Arteria axillaris mit einer Prävalenz von 0,14 % bzw. 0,09 % eine Rarität, haben jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Wahl von Therapieregime und Prognose.
Verletzungen der Arteria axillaris können sich klinisch sehr heterogen präsentieren und auch maskiert bleiben, was ihre Diagnose erschwert. Neben Zeichen der akuten Ischämie können sich periphere Pulse und Rekapillarisierungszeit, dem ausgeprägten Kollateralnetzwerk der Schulter geschuldet, auch als unauffällig erweisen und einzig eine Plexusaffektion als Folge von Schwellung oder Hämorrhagie durch die kompromittierte Arterie wegweisend sein. Undiagnostiziert kann eine solche Läsion bei prolongierter Ischämie zu Nekrosen bis hin zum Verlust der Extremität führen.
Bisherige veröffentlichte Behandlungsalgorithmen stützen sich lediglich auf Einzelkasuistiken sowie Fallserien.
Methodik: Wir berichten im Folgenden über Diagnose, Therapie und funktionellem Ergebnis nach erlittener, traumatischer Dissektion mit nachfolgender Thrombosierung der Arteria axillaris sowie Plexusaffektion im Rahmen einer proximalen, mehrfragmentären Humeruskopfluxationsfraktur als Folge eines niedrigenergetischen Schultertraumas bei einem 76-jährigen, alkoholisierten Patienten.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Trotz guter Resultate in Frakturversorgung und Gefäßrekonstruktion unmittelbar postoperativ sowie 6 Wochen nach Versorgung wird im vorliegenden Fall im Konsens mit der Literatur das funktionelle Outcome durch das Maß der neurologischen Morbidität bei begleitender Plexusaffektion bestimmt und limitiert, die weder akut lebens- noch extremitätgefährdend ist und deshalb in ihrer Bedeutung oft unterschätzt wird. Die Langzeitprognose von Patienten mit diesem Verletzungsmuster bleibt ungewiss.