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Replantationen bei psychotisch bedingten selbst zugefügten Handamputationen – was kann vom Verlauf erwartet werden?
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: In der Literatur wird die Indikation zur Replantation bei selbst zugefügten Amputationen der oberen Extremität kontrovers diskutiert. Wir präsentieren drei erfolgreiche Replantationen von psychotischen Patienten mit selbst zugefügten Handamputationen. Die Patienten wurden für mindestens 1 Jahre nachbeobachtet und konnten die replantierte Hand gut einsetzen. Basierend auf unserer Fallserie schlagen wir eine Pro-Replantations-Haltung bei selbst zugefügten Amputationen vor.
Methodik: Eine retrospektive Datenanalyse von 2 Replantationszentren zeigte, dass in den letzten Jahren 3 Patienten notfallmäßig nach selbstinduzierter Amputation im Rahmen einer akuten psychischen Grunderkrankung erfolgreich replantiert werden konnten. In einem Zeitraum von 1-2 Jahren wurde die Patienten bezüglich ihres funktionellen Outcomes der Hand nachuntersucht.
Ergebnis: In einem Fall hatte sich der Patient seine „böse“ Hand mit einer Machete abgetrennt. Nach erfolgreicher Replantation versuchte dieser erneut durch mechanische Manipulationen die replantierte Hand auf der IMC abzutrennen. Durch eine psychiatrische Mitbetreuung konnte der Patient soweit stabilisiert werden, dass er fortan seine replantierte Hand akzeptiert und im Alltag bestmöglichst benutzt.
In den beiden anderen Fällen zeigte sich ein ähnlicher Verlauf. Der 3. Patient hat sich nun ein Jahr nach Replantation zur Besprechung möglicher Rekonstruktionen eigenständig wiedervorgestellt.
Schlussfolgerung: Selbst zugefügte Amputationen werden oft bei zuvor nicht diagnostizierten oder in manchen Fällen unzureichend behandelten psychisch erkrankten Patienten beobachtet. In den von uns gezeigten 3 Fällen können wir aufzeigen, dass eine Replantation und anschließende psychiatrische Mitbehandlung der Patienten ein gutes Ergebnis erzielen kann. Wir befürworten - angesichts unserer Erfahrungen, eine Replantation der Hand unbedingt durchzuführen und gemeinsam mit Verhaltenstherapeuten den Patienten postoperativ zu betreuen. Die Patienten in diesem Bericht zeigten im Rahmen der Behandlung einen stabilen Verlauf und waren sehr dankbar für die Replantation.