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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Behandlung der Tuberositas tibiae Abriss-Fraktur bei Kindern und Jugendlichen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Christiane Kruppa - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Ruhr-Universität Bochum, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany
  • Jana Cibura - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Ruhr-Universität Bochum, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany
  • Thomas A. Schildhauer - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Ruhr-Universität Bochum, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocPT18-625

doi: 10.3205/18dkou679, urn:nbn:de:0183-18dkou6795

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Kruppa et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Tuberositas tibiae Abriss-Frakturen sind seltene Verletzungen im Kindes-und Jugendalter. In der Regel sind männliche Patienten Adoleszente betroffen und abrupte "Stopp- oder Startbewegungen" z.B. bei Ballsportarten oder Sprüngen sind als Trauma zu identifizieren. Umbauprozesse des Knorpels während der knöchernen Fusion der Fuge werden als Ursache der Verletzungsanfälligkeit angenommen. Ziel dieser Studie ist die Analyse von Tuberositas tibiae Abriss-Frakturen bei Kindern und Jugendlichen bzgl. ihres Frakturtyps, Unfallmechanismus und der Behandlungsart und -Ergebnis.

Methodik: Zwischen 2009 und 2017 wurden 14 Kinder und Jugendliche <16 Jahren mit einer Tuberositas tibiae Abriss-Fraktur retrospektiv ausgewertet. Das Durchschnittsalter betrug 14,8 Jahre (14-16); 13 Jungen und 1 Mädchen waren betroffen. 43%(6) Verletzung traten beim Fußballspiel auf. Weitere Ursachen waren: Volleyball (1), Basketball (1), Hochsprung (1), Sprung beim Salto (1), sonstige Sprünge (2), Skiunfall (1) sowie ein Verkehrsunfall. Die Frakturklassifikation erfolge anhand der von Odgen erweiterten Watson-Jones Einteilung. Die Art der Behandlung, sowie direkt peri-und postoperative Komplikationen wurden analysiert.

Ergebnisse: 7(50%) der Frakturen waren B1 Frakturen mit Beteiligung des Ossifikationszentrum sowie der distalen Tibia und zusätzlicher Dislokation. Weitere 5 (36%) Frakturen waren Typ C Verletzungen, welche eine Salter-Harris III Verletzung darstellt. Hiervon waren 3 dem Subtyp C1 mit zusätzlich interfragmentärer Dislokation zuzuordnen. 2(14%) Typ A Verletzungen lagen vor. Diese wurden konservativ im Gipstutor behandelt. Alle übrigen Verletzungen (14, 86%) wurden operativ behandelt. In 6 Fällen erfolgte die alleinige Schraubenosteosynthese. Weitere Verfahren waren: Schraubenosteosynthese + Plattenosteosynthese (1), + Mc Laughlin Cerclage (2), + Fiber wire Cerclage (1), sowie Plattenosteosynthese + Mc Laughlin (1). Einmalig erfolgte die alleinige Plattenosteosynthese. Alle Frakturen heilten aus. Bei 7 Kindern erfolgte die Metallentfernung nach durchschnittlich 6,5 Monaten (3-13). Einmalig trat nach Schraubenosteosynthese eine fistelnde Wundheilungsstörung auf, diese sistierte nach der Metallentfernung mit zu dem Zeitpunkt knöchern konsolidierter Fraktur. Zwei Kinder hatten ein eingeschränktes Bewegungsausmaß mit 0-0-100° Ext/Flex, 3 Wochen nach Gipsabnahme sowie 3 Monate nach operativer Versorgung. Des Weiteren traten keine Beschwerden auf, lediglich ein prominentes Osteosynthesematerial wurde in 4 Fällen beklagt. Refrakturen traten nicht auf.

Schlussfolgerung: Jungen zwischen dem 14. und 16. Lj. waren hauptsächlich von Tuberositas tibiae Abriss-Frakturen betroffen, welche in der Mehrheit der Fälle beim Sport auftrat. Auch dislozierte sowie mehrfragmentäre Frakturen zeigen nach schrauben- oder plattenosteosynthetischer Versorgung eine geringe Komplikationsrate. Durch eine frühe Metallentfernung zwischen dem 3. und 6. postoperativen Monat lässt sich die auftretende Implantatprominenz beheben.