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Fragestellung: Bei operativen Eingriffen kann es zu Kontaminationen von chirurgischen Instrumenten kommen. Das Ziel der prospektiven Studie war es, die bakterielle Kontaminationsrate von Elektrokauterspitzen im Rahmen der primären und Revisionsendoprothetik von Knie- und Hüftgelenken zu evaluieren.

Methodik: Ingesamt wurden 150 Elektrokauterspitzen direkt postoperativ zur mikrobiologischen Untersuchung eingeschickt. Um die OP-Zeit und die Art des Eingriffs als mögliche Einflussfaktoren zu analysieren wurden die operativen Eingriffe in 3 Gruppen unterteilt: Gruppe 1: primäre Endoprothetik (n=50); aseptische Revisionseingriffe (n=50); septische Revisionseingriffe (n=50). Als Kontrollgruppe wurden 5 sterile unbenutzte Kauterspitzen in die Mikrobiologie eingesandt. Die Ergebnisse wurden alle nach 14-tägiger Bebrütung ausgewertet.

Ergebnisse: Eine bakterielle Kontamination fand sich insgesamt in 22 von 150 untersuchten Kauterspitzen (14,7%). Im Rahmen der Primärendoprothetik lag die bakterielle Kontaminationsrate bei 10%. Eine 3-fach höhere (n=15; 30%) Kontaminationsrate fand sich bei septischen Revisionsoperationen. In 12 von 15 Fällen (80%) war der Keim an der Kauterspitze identisch mit dem intraoperativen Keim. Die niedrigste Kontaminationsrate fand sich bei aseptischen Revisionsoperationen (n=2; 4%).

Schlussfolgerung: Die bakterielle Kontamination von Kauterspitzen ist keine Seltenheit. Die intraoperative Anwendungszeit der Kauterspitzen führt nicht zu einer erhöhten Kontamination. Jedoch muss man mutmaßen, dass trotz der Hitze an der Kauterspitze die Keime überleben können. Daher empfehlen wir im Rahmen eines septischen Wechsels den Austausch der Kauterspitze vor Reimplantation. Ob die bakterielle Kontamination auch das postoperative Infektrisiko erhöht, ist noch nicht geklärt.