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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

„Doctor, can I drive?“ – Der funktionelle Bogen des Ellenbogens beim Autofahren

Meeting Abstract

  • presenting/speaker David Latz - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Erik Schiffner - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Lars Fabian Seiler - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Falk Hilsmann - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Johannes Schneppendahl - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Pascal Jungbluth - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Joachim Windolf - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Sebastian Gehrmann - Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocPT16-1104

doi: 10.3205/18dkou660, urn:nbn:de:0183-18dkou6600

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Latz et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Orthopädische Erkrankungen oder Verletzungen der oberen Extremität können die sichere Teilnahme am Straßenverkehr beeinträchtigen. Der Ellenbogen dient als elementare Verbindung zwischen Schulter und Hand. Nach einer Verletzung oder Immobilisierung kann es jedoch insbesondere beim Ellenbogen zur Bewegungseinschränkung kommen, welche sich auf die Fahrtauglichkeit auswirken kann. Aus früheren Studien ist bekannt, dass die meisten Aktivitäten des täglichen Lebens nur einen Bewegungsumfang im sog. „functional arc“ (0-30°-130° Extension/Flexion) benötigen. Es gibt bisher jedoch keine Grenzwerte auf biomechanischer Ebene, welche den behandelnden Ärzten als evidenzbasierte Grundlage zur Entscheidungshilfe bezüglich Fahrtauglichkeit dienen. Ziel dieser Studie war es den funktionellen Bogen des Ellenbogens beim Autofahren zu messen.

Methodik: Mittels Elektrogoniometern wurde eine kontinuierliche Winkelmessung (50/s) an 20 gesunden Probanden am rechten und linken Ellenbogengelenk während des Autofahrens (Schaltgetriebe, Linkslenker-Fahrzeug) auf I) Stadtstraßen, II) Landstraßen und III) Autobahnen durchgeführt.

Ergebnisse: Für I) Stadtstraßen zeigte sich ein Bewegungsumfang des Ellenbogens von: Rechts: 0-15-105°, Links: 0-20-95°, für II) Landstraßen: Rechts: 0-10-100°, Links: 0-20-95 und für III) Autobahnen: Rechts: 0-5-100°, Links: 0-20-90°. Die durchschnittliche Flexion war für den linken Ellenbogen signifikant niedriger als für den rechten Ellenbogen (p < 0,05). Ferner konnte eine signifikant niedrigere durchschnittliche Flexion beim Fahren von Stadtstraßen gegenüber Landstraßen und Autobahnen festgestellt werden (p < 0,05).

Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie beschreibt den funktionellen Bogen des Ellenbogens beim Autofahren auf unterschiedlichen Strecken-Modalitäten. Auf Basis dieser Daten kann in nachfolgenden Experimenten die Auswirkung unterschiedlicher Bewegungslimitierungen des Ellenbogens auf die Fahrtauglichkeit geprüft werden.