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Die Konversion gekoppelter fest integrierter Knieendoprothesen zu Kniegelenksarthrodesen: Ergebnisse einer Salvage-Prozedur
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Beschädigungen und Insuffizienz des Streckapparates bei einliegender Knieendoprothese ist eine befürchtete Komplikation nach Revisions-Endoprothetik des Knies. Bei schweren weichteiligen Schäden kann eine Arthrodese nötig werden. Im Falle fest ossär integrierter oder einzementierter langstieliger Verankerung der Knieendoprothese ist aber eine Wechseloperation auf eine neue diaphysär verankerte modulare Arthrodese mit einem erheblichen Knochenverlust oder sogar der fehlenden Möglichkeit der ossären Verankerung vergesellschaftet. In den genannten Fällen stellt die Konversion der Knieendoprothesensysteme unter Belassen der Schaftverankerung, also nur unter Wechsel der Gelenkkomponenten und/oder spezieller Sonderanfertigungen zur Aufhebung der Bewegungsfunktion eine sehr gute und wenig komplikationsträchtige Alternative dar.
Methodik: Wir berichten über 3 Patienten, die sekundär nach fehlender Rekonstruktionsmöglichkeit des Streckapparates unter Belassen der schaftverankerten Knieendoprothesen-Systeme in eine Arthrodese konvertiert wurde. Es handelte sich jeweils einmalig um den Wechsel der femoralen Gelenkkomponente mit sonderangefertigtem Arthrodese-Modul sowie zweimalig den Wechsel des Kopplungsmechanismus auf eine sonderangefertigte Kopplung ohne Bewegungsfunktion.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der Nachbeobachtungszeitraum betrug 2,4 Jahre. In allen Fällen konnte eine stabile Arthrodese des Kniegelenkes erzielt werden. Im radiologischen Verlauf zeigten sich keine Lockerung oder Lysesäume. Die Patientinnen waren weitgehend schmerzfrei und zeigten adäquate Ergebnisse im SF36. Alle Patienten waren zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Eingriff.
Die Konversation einer Kniegelenksprothese bei nicht rekonstruierbarem Streckapparat bei fest ossär integrierter oder fest zementierter langstieliger Schaftverankerung stellt nach Einzelfallabwägung und risikospezifischer Aufklärung des Patienten eine sehr gute Behandlungsoption dar. Hierdurch werden komplikationsträchtige Prothesenwechsel-Operationen mit Destruktion des Knochenlagers, ggf. sogar der fehlenden Verankerungsmöglichkeit einer neuerlichen Arthrodese umgangen.