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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Klinische und radiologische Analyse der zementfreien isoelastischen RM Pressfit vitamys Pfanne aus hochvernetztem und mit Vitamin-E versetztem Polyethylen: 5-Jahres-Ergebnisse

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Sebastian Joser - St. Josefs Hospital Wiesbaden, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Wiesbaden, Germany
  • Karl Philipp Kutzner - St. Josefs Hospital Wiesbaden, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Wiesbaden, Germany
  • Joachim Pfeil - St. Josefs Hospital Wiesbaden, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Wiesbaden, Germany
  • Philipp Rehbein - St. Josefs Hospital Wiesbaden, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Wiesbaden, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocPT15-503

doi: 10.3205/18dkou639, urn:nbn:de:0183-18dkou6395

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Joser et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das Konzept einer isoelastischen, mit Titan beschichteten, zementfreien Monoblock-Polyethylenpfanne besteht in der Hüftendoprothetik bereits seit Jahrzehnten und gewinnt zunehmend an Popularität. Verschiedene Generationen von Polyethylenen (PE, UHMW-PE, Highly-Crosslinked UHMW-PE) wurden in den vergangenen Jahren zwecks Verbesserung der Abriebeigenschaften, höherer mechanischer Festigkeit und Oxidationsbeständigkeit für viele der führenden Pfannensysteme entwickelt. Die letzte Generation von PE-Pfannen aus mit Vitamin-E versetztem, hochvernetzten Polyethylen (VEPE) wurde 2009 eingeführt.

Ziel der Studie war die klinische und radiologische Untersuchung der RM Press-Fit vitamys Pfanne in einem mittelfristigen Follow-up.

Methodik: Es wurden im Jahre 2010 prospektiv 101 konsekutive Implantationen der RM Pressfit vitamys Pfanne (Fa. Mathys, Schweiz) in Kombination mit zementfreien Schaftmodellen eingeschlossen. Diese erfolgten über einen minimal-invasiven, antero-lateralen Zugang. Die Vollbelastung wurde direkt postoperativ erlaubt. Es erfolgte eine klinische sowie eine standardisierte radiologische Untersuchung zu festgelegten Zeitpunkten innerhalb eines 5-Jahres-Follw-up. Hierbei wurden zum einen der Harris Hip Score (HHS) sowie Schmerz und Zufriedenheit auf der Visuellen Analog Skala (VAS) und zum anderen radiologische Veränderungen wie Osteolysen, Aufhellungslinien und heterotope Ossifikationen sowie eine Dezentrierung des Kopfes ermittelt. Stress-shielding wurde detektiert und mittels der De Lee/Charnley-Zonen klassifiziert. Zusätzlich wurden Komplikationen dokumentiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es wurden 63 Frauen und 38 Männer eingeschlossen. Das mittlere Patientenalter betrug 69,4 ±7,5 Jahre. Die Indikation war in der Mehrzahl der Fälle eine primäre Coxarthrose. Das mittlere letzte Follow-up betrug 60,9 Monate. Es zeigte sich ein HHS von 93,1 ±10,6. Die Zufriedenheit auf der VAS betrug 9,5 ±0,8; der Ruheschmerz auf der VAS betrug 0,3 ±1,0. In 5,5% der Patienten zeigten sich Aufhellungslinien um das Implantat, ohne klinische Konsequenz. In keinem der Fälle waren Osteolysen auffällig und es zeigte sich keine messbare Dezentrierung des Kopfes. Nur dezentes Stress-shielding konnte in 6,1% der Fälle vor allem in den Zonen 1 und 2 detektiert werden. Heterotope Ossifikationen zeigten sich in 7,3% (Brooker I und II). Es kam zu einer frühen oberflächlichen Infektion sowie in zwei Fällen zu anhaltender Serombildung. Bislang musste keine Implantatrevision erfolgen.

Die Ergebnisse der Studie untermauern eine erfolgreiche und sichere Anwendung des Konzeptes einer isoelastischen Monoblock-Polyethylenpfanne mit Zugabe von Vitamin-E. In einem mittelfristigen Follow-up sind vor allem weitgehend fehlende Zeichen von periimplantärem Stress-shielding und Osteolysen bemerkenswert. Ebenfalls zeigen sich nach 5 Jahren keine Hinweise für Verschleiß einhergehend mit Polyethylenabrieb.