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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Die Langzeit-Überlebensrate eines zementfreien Hüftschaftes 20 Jahre nach isolierter Pfannenrevision

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Moritz Innmann - Universitätsklinikum Heidelberg, Department Orthopädie und Unfallchirurgie , Heidelberg, Germany
  • David Peitgen - Universitätsklinikum Heidelberg, Department Orthopädie und Unfallchirurgie , Heidelberg, Germany
  • Christian Merle - Universitätsklinikum Heidelberg, Department Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Thomas Bruckner - Universitätsklinik, Institut für Biometrie und Informatik, Heidelberg, Germany
  • Tobias Gotterbarm - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Babak Moradi - Universitätsklinikum Heidelberg, Department Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie, Heidelberg, Germany
  • Marcus Streit - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocPT15-661

doi: 10.3205/18dkou637, urn:nbn:de:0183-18dkou6370

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Innmann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das Ziel dieser Studie war 1) die Überlebensrate eines unrevidierten Hüftschaftes 20 Jahre nach isolierter Pfannenrevision zu ermitteln und 2) Risikofaktoren für eine Schaftrevision nach Pfannenrevision zu identifizieren.

Methodik: Für die Studie wurden klinische und radiologische Datensätze von 113 Patienten mit 119 Hüftendoprothesen ausgewertet, die zwischen Januar 1985 und Dezember 1989 einen zementfreien Titan-Geradschaft implantiert bekommen und im weiteren Verlauf eine isolierte Pfannenrevision erhalten haben. Das durchschnittliche Alter bei initialer OP war 52 Jahre (16-74), die durchschnittliche Dauer zwischen Erstimplantation und Pfannenrevision war 13 Jahre (0-30). Zum Zeitpunkt der aktuellen Nachuntersuchung, war kein Patient lost-to-follow-up, 36 Patienten (37 Hüften) waren verstorben, 33 Patienten (33 Hüften) benötigten im Verlauf nach Pfannenrevision eine Schaftrevision und 66 Patienten (71 Hüften) ohne Schaftrevision nach isolierter Pfannenrevision waren zur Nachuntersuchung mit einem durchschnittlichen Follow-Up von 13 Jahren seit Pfannenrevision verfügbar (SD 6.4; 0,1-27,8 Jahre). Eine Competing-Risks Analyse wurde durchgeführt um die Überlebensrate des Schaftes abzuschätzen, wobei der Tod als konkurrierendes Ereignis in die Berechnung einbezogen wurde. Ein multivariates COX-Regressionsmodell wurde berechnet um Risikofaktoren für die Revision eines Schaftes nach isolierter Pfannenrevision zu identifizieren.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Überlebensrate des Schaftes nach isolierter Pfannenrevision für den Endpunkt Schaftrevision auf Grund beliebiger Ursache betrug 89% nach 20 Jahren und 97% für den Endpunkt aseptische Schaftlockerung. Es konnte kein Risikofaktor für eine Schaftrevision nach isolierter Pfannenrevision identifiziert werden.

Fest verankerte zementfreie Hüftschafte sollten während einer Pfannenrevision erhalten werden, ungeachtet des Patientenalters, des Body-Mass-Index, des Fit-and-Fills des Schaftes im proximalen Femur und der Größe von Osteolysen im Bereich des proximalen Femurs.