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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Validierung der mikrobiologischer Befunde in Diagnostik und Therapie der Osteomyelitis mit Hilfe des Histopathologischen Osteomyelitis-Evaluationsscores (HOES)

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Steffen Langwald - BG Klinikum Bergemannstrost, Halle, Germany
  • Gunther Hofmann - BG Klinikum Bergemannstrost, Halle, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocPT13-963

doi: 10.3205/18dkou603, urn:nbn:de:0183-18dkou6030

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Langwald et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Nach wie vor stellt der mikrobiologische Erregernachweis aus in ausreichender Zahl gewonnenen, repräsentativen Gewebsproben den Goldstandard in der Osteomyelitisdiagnostik dar.

Die Einschätzung der Diagnosesicherheit, des Therapieerfolges und die Entscheidung zur Implantation eines neuen Implantates nach erreichter Infektberuhigung hängt wesentlich von der Validität der mikrobiologischen Befunde ab.

Dazu gehört die Einordnung der Pathogenität ebenso wie die Übereinstimmung des mikrobiologischen mit dem histopathologischen und dem klinischen Befund und die Einschätzung der Relevanz möglicher falsch negativer und falsch positiver Befunde für die weitere Therapieplanung.

Fragestellung: Ist die Anwendung des Histopathologischen Osteomyelitisscore (HOES) geeignet, die Plausibilität der mikrobiologischen Befunde objektiver zu bewerten?

Methodik: Die vorliegende Arbeit untersucht an 491 Fällen mithilfe des Histopathologischen Osteomyelitis-Evaluationsscores (HOES) die Übereinstimmung der histopathologischen Einschätzung mit den mikrobiologischen Befunden. Es wurden sowohl falsch positive und falsch negative Befunde nach histopathologischer Gruppenzuordnung und Pathogenität des Erregers bestimmt.

Zur Überprüfung der Unabhängigkeit der Befundgruppen und der Signifikanz erfolgte die Berechnung der Spearman Rangkorrelation und eine eindimensionale Varianzanalyse (ANOVA, Scheffe-Test). Wenn erforderlich, wurde eine Faktorenanalyse und Dimensionsreduktion der Variablen, für lineare Verteilungsfunktionen eine Regressionsanalyse durchgeführt. Festgelegt wurde eine Irrtumswahrscheinlichkeit alpha von 5% (alpha=0,05).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die intraoperativ gewonnenen mikrobiologischen Befunde stimmen mit der erwarteten Zuordnung nach dem Histopathologischen Osteomyelitis-Evaluationsscore (HOES) für die akute und floride Osteomyelitis zu 76%, für die Osteomyelitis ohne Infektanhalt nur zu 47% überein.

Die Anzahl der positiven mikrobiologischen Proben nimmt linear mit der Akuität in den Befundgruppen zu.

Die Rate der falsch negativen und falsch positiven mikrobiologischen Befunde liegt bei etwa 20%.

Schlussfolgernd aus der hohen Zahl falsch positiver Erregernachweise ohne histopathologisches Substrat muß die Relevanz dieser mikrobiologischen Befunde für die Therapie kritisch gewertet werden. Auch in diesen Fällen kann die histopathologische Beurteilung wegweisend für weitere Therapieentscheidungen sein.