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Biomechanische Analyse minimal-invasiver Schraubenosteosynthese bei T-Typ Acetabulum-Frakturen
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: T-Typ-Acetabulumfrakturen sind insgesamt seltene und schwierig zu behandelnde Frakturen. Die offene Reposition und Plattenosteosynthese ist die Standardmethode für das operative Management dieser Frakturen. Diese ist allerdings mit hohem Blutverlust, langem Krankenhausaufenthalt und längerer Rehabilitation vergesellschaftet. Der ventrale subkutane Beckenfixateur und die "Kriechschrauben"-Osteosynthese haben vielversprechende Ergebnisse in der minimalinvasiven Behandlung von Beckenringfrakturen gezeigt. Minimal-invasive Behandlungskonzepte für T-Frakturen des Acetabulums sind jedoch selten.
Ziel dieser Studie ist der Vergleich der biomechanischen Stabilität von Schrauben- und Plattenosteosynthese sowie eines modifizierten subkutanen ventralen Fixateurs.
Methodik: 24 synthetische Beckenhälften mit einer T-Typ-Acetabulumfraktur wurden in vier Gruppen eingeteilt. Eine posteriore Pfeilerschraube wurde in jedes Becken antegrad eingebracht. Die vordere Säule wurde mit 1. antegrader Schambeinschraube („Kriechschraube“), 2. antegrader Schambeinschraube („Kriechschraube“) inkl. modifiziertem ventralen subkutanen Fixateur, 3. modifiziertem ventralen subkutanen Fixateur allein, 4. 14-Loch-winkelstabile Plattenosteosynthese versorgt.
Die Dislokation der anterioren Säule wurde in Gruppe 2 + 3 mit dem modifizierten ventralen subkutanen Fixateur reponiert.
Alle Becken wurden zyklisch mit 200 N bis maximal 600 N belastet. Die Bewegung/Dislokation der Frakturfragmente wurde mit einem 3D-Ultraschall-Messsystem gemessen. Dislokation und Steifigkeit der Konstruktionen wurden analysiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die statistische Auswertung ergab keine signifikanten Unterschiede zwischen den vier Fixationsarten.
Die antegrade Schambeinschraube („Kriechschraube“) ist die stabilste minimal-invasive Fixationsmethode. Die vertikale Stabilität wird mit einer antegrade Schambeinschraube („Kriechschraube“) leicht verbessert, während die Rotationsstabilität durch den modifizierten ventralen subkutanen Fixateur leicht erhöht wird.
Eine anatomische Reposition wurde mit dem modifizierten ventralen subkutanen Fixateur zur Reposition der vorderen Säule am Kunstbecken erreicht.
Fazit: Minimalinvasive Fixationstechniken für T-Typ-Acetabulumfrakturen zeigen eine vielversprechende biomechanische Stabilität bei nicht oder leicht dislozierten Frakturen. Darüber hinaus könnte der modifizierte ventrale subkutane Fixateur ein praktikables Instrument für die Reposition der vorderen Acetabulumsäule sein.