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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Zytotoxizität gängiger intraartikulär injizierter Medikamente

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Patricia Busse - UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Germany
  • Corina Vater - Zentrum für Translationale Knochen-, Gelenk- und Weichgewebeforschung an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Germany
  • Maik Stiehler - UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Germany
  • Jörg Nowotny - UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Germany
  • Philip Kasten - Orthopädisch-Chirurgisches Centrum Tübingen, Tübingen, Germany
  • Michael Gelinsky - Zentrum für Translationale Knochen-, Gelenk- und Weichgewebeforschung an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Germany
  • Stuart B. Goodman - Department of Orthopaedic Surgery, Stanford University, Redwood City, United States
  • Stefan Zwingenberger - UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocGF22-153

doi: 10.3205/18dkou533, urn:nbn:de:0183-18dkou5331

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Busse et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Intraartikuläre Injektionen von Medikamenten sind eine gängige Methode in der Orthopädie. Besonders in der Therapie der Arthrose finden viele dieser Medikamente Anwendung, zum Beispiel Lokalanästhetika (LA), Glukokortikoide (GC) oder Hyaluronsäure (HA). Kontrastmittel (CA) werden zur Überprüfung von erfolgten intraartikulären Injektionen oder Aspiration oder zur Darstellung von Gelenkstrukturen während der Bildgebung angewandt. Tranexamsäure (TA) wird zur Unterstützung der Blutgerinnung und zur Prävention exzessiver intraartikulärer Blutungen injiziert. Trotz der häufigen Anwendung ist wenig über die zelluläre Toxizität der intraartikulär verabreichten Medikamente bekannt. Aus diesem Grund war die Intention unserer Studie, die Effekte von LA, GC, HA, CA, und TA auf die Proliferation von primären humanen Knorpel- und Sehnenzellen in vitro zu untersuchen.

Methodik: Die Zytotoxizität der folgende Medikamente wurden untersucht: Lidocain 2%, Bupivacain 0,5%, Triamcinolonacetonid, Dexamethason, Tranexamsäure, iodhaltiges Kontrastmittel, Hyaluronsäure, destilliertes Wasser und als Kontrollsubstanz physiologische Kochsalzlösung. Humane Knorpel- und Sehnenzellen wurden in Zellkulturmedium mit 3 verschiedenen Verdünnungen der jeweiligen Medikamente (1:2, 1:10, 1:100) für 24 Stunden kultiviert. Die Zellzahl wurde mittels LDH-Assay und die Zellmorphologie mittels LIVE-Färbung und HE-Färbung bestimmt.

Ergebnisse: Während eine Verdünnung von 1:100 nur eine geringe Reduktion der Proliferationsrate zeigt, ist bei einer Verdünnung von 1:10 bereits eine signifikant geringere Zellzahl bei der Untersuchung von LA und GC, besonders Triamcinolonacetonid, zu erkennen. TA und CA verringern die Proliferation signifikant bei einer Verdünnung von 1:2, höher Verdünnungen zeigen keinen Effekt auf die Proliferationsrate. Für Hyaluronsäure wurde keine Toxizität nachgewiesen. Abbildung 1 [Abb. 1].

Schlussfolgerungen: Die Zytotoxizität gängiger intraartikulär injizierter Medikamente, basierend auf der Untersuchung der Zellproliferation, ist hauptsächlich abhängig von der Verdünnung des jeweils untersuchten Medikaments. LA sind besonders toxisch, während HA keinen Effekt auf die Zellproliferation zeigt.