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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Die Relevanz des Club Cell Protein 16 bei der Entwicklung von respiratorischen Komplikationen nach Trauma im Mausmodell

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Philipp Störmann - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt, Germany
  • Nils Becker - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt, Germany
  • Lasse Mertens - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt, Germany
  • Baolin Xu - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt, Germany
  • Frank Hildebrand - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany
  • Sebastian Wutzler - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt, Germany
  • Ingo Marzi - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt, Germany
  • Borna Relja - Universitätsklinikum Frankfurt am Main, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Frankfurt, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocGF19-775

doi: 10.3205/18dkou514, urn:nbn:de:0183-18dkou5141

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Störmann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Club Cell Protein 16 (CC16) korreliert mit Lungenverletzungen beim Polytraumatisierten. Darüber hinaus indiziert ein sekundärer Peak des CC16 im posttraumatischen Verlauf das Auftreten von respiratorischen Komplikationen. Ziel dieser Studie ist a) die Untersuchung der zugrundeliegenden Mechanismen bei der ARDS-Entstehung und b) die Überprüfung einer potenziellen Therapie via CC16 im Maus-ARDS-Modell. Zu diesem Zweck wird das sowohl lokal, als auch systemisch vorhandene CC16 mittels anti-CC16 Antikörpern (AK) neutralisiert.

Methodik: In c57BL/GN-Mäusen wurde ein isoliertes stumpfes Thoraxtrauma (TxT) oder TxT kombiniert mit einer Cecal Ligation and Puncture (CLP), welche eine ARDS verursacht, induziert. Sham-Gruppen haben kein Thoraxtrauma erhalten. Unmittelbar nach dem TxT oder nach CLP wurde ein neutralisierender anti-CC16-Antikörper entweder systemisch appliziert oder lokal in die Lunge instilliert. Nach 6 bzw. 24 h wurden bronchoalveoläre Lavage (BAL) und Lungengewebe entnommen. Es wurden Gen- und Proteinexpressionsanalysen von CXCL1, CXCL5, IL-1beta und IL-6 durchgeführt. Über die Hämatoxylin-Eosin-Übersichtsfärbung wurde der Lungenschaden nach dem Lung Injury Scale (LIS) evaluiert. Die Infiltration der Lunge mit neutrophilen Granulozyten wurde mittels des immunhistologischen Nachweises der Neutrophilen Elastase analysiert. Die Bestimmung des Organschadens erfolgte weiterhin durch die Gesamtproteinkonzentrationsbestimmung in der BAL.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: CXCL1, CXCL5, IL-1beta und IL-6 sind mit der ARDS-Entwicklung assoziiert. Es zeigte sich eine erhöhte Neutrophileninvasion in der frühen Phase des ARDS, wobei die Recovery der Lunge weder nach isoliertem TxT noch bei ARDS innerhalb des analysierten Zeitraumes zu beobachten war. Die CC16-Neutralisation vor ARDS erhöhte den Lungenschaden, wobei die CC16-Neutralisation nach ARDS diesen signifikant reduzierte.

Wichtige Faktoren bei der Entstehung des ARDS nach Thoraxtrauma sind proinflammatorische Chemokine und Zytokine, die auch mit einer erhöhten Neutrophileninvasion in die Lunge assoziiert sind und den Lungenschaden erhöhen. Eine frühzeitige CC16-Neutralisation erhöht den Lungenschaden, während eine lokale CC16-Neutralisation post-ARDS den Lungenschaden vermindert. Das therapeutische Potenzial soll im Bezug auf die o.a. Faktoren weiter untersucht werden.

Dieses Projekt wurde durch die DFG WU 820/2-1, HI 820/5-1, RE 3304/8-1 gefördert.