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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Revisionsendoprothetik des Hüftgelenks in Deutschland: Erwartete Fallzahlen bis zum Jahr 2040

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Veronika Pilz - Heraeus Medical GmbH, Wehrheim, Germany
  • Tim Hanstein - Heraeus Medical GmbH, Wehrheim, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAT31-1012

doi: 10.3205/18dkou439, urn:nbn:de:0183-18dkou4397

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Pilz et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Zahl der Implantationen von Endoprothesen am Hüftgelenk in Deutschland ist in den letzten zwei Jahrzenten stark angestiegen, weswegen neben steigenden Primärfällen auch mit einer Zunahme der Revisionen gerechnet wird. Man erwartet auch aufgrund der steigenden Lebenserwartung der Patienten einen Anstieg der Wechseleingriffe. Ziel dieser Studie ist es, eine demographische Analyse der Hüft-Revisionsendoprothetik für die Jahre 2005 bis 2016 durchzuführen und eine Projektion der Fallzahlentwicklung bis zum Jahr 2040 darzustellen.

Methodik: Für die Projektion der Hüftrevisionen in Deutschland wurden die Prävalenzdaten der Fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik des Statistischen Bundesamtes für die Jahre 2005 bis 2016 verwendet. Anhand einer Quasi-Poisson-Regression wurde die zu erwartende jährlichen Anzahl der Revisionseingriffe bis zum Jahr 2040 in Deutschland modelliert. Dazu wurden die Daten der 13. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung und die projizierte Fallzahl des primären Hüftgelenkersatzes in Deutschland, ebenso bis zum Jahr 2040, mit in das Modell als Kovariablen aufgenommen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Fallzahlen der Hüftrevisionen stiegen allein vom Jahr 2005 bis 2016 von 30.658 auf 35.368, was eine Änderung von etwa 15% entspricht. In den Altersgruppen ab 75 ist ein konstanter Anstieg zu erkennen, wohin gehend für die jüngeren Kohorten, insbesondere für die 70-74 Jährigen ein abnehmender Trend zu verzeichnen ist.

In der Vorausberechnung der Hüftrevisionsfallzahlen bis zum Jahr 2040 wird ein Anstieg von insgesamt 23% modelliert. Gleichzeitig verzeichnete die Fallzahl des primären Hüftgelenkersatzes eine noch größere Wachstumsrate von 32% bis zum Jahr 2040. Gegenüber den absoluten Fallzahlen mit einem steigenden Trend, ist kein Anstieg der Inzidenzen in den Altersgruppen zu erkennen.

Durch die in Zukunft stark ansteigenden Revisionszahlen, und insbesondere durch die steigenden Revisionen in der Altersgruppe der über 75-Jährigen, wird sich die Krankheitslast für die Patienten um ein hohes Maß vergrößern und auch eine große Herausforderung für Ärzte und orthopädische Krankenhäuser darstellen. In diesem Sinne werden mit großer Wahrscheinlichkeit präventive Maßnahmen und das Infektionsmanagement in Zukunft im besonderen Fokus der Krankenhäuser stehen.