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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Vergleich der Allgemein-, Regional- und Kombinationsanästhesie in der Hüftendoprothetik: Eine multizentrische Kohortenstudie zur perioperativen Schmerztherapie und Patientenzufriedenheit

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Felix Greimel - Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg, Asklepios Klinikum Bad Abbach, Bad Abbach, Germany
  • Günther Maderbacher - Orthopädische Klinik Universität Regensburg, Bad Abbach, Germany
  • Florian Zeman - Center for Clinical Studies University of Regensburg, Regensburg, Germany
  • Joachim Grifka - Orthopädische Klinik für die Universität Regensburg, Asklepios Klinikum, Bad Abbach, Germany
  • Winfried Meißner - Anästhesie Uniklinikum Jena, Jena, Germany
  • Achim Benditz - Regensburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAT30-120

doi: 10.3205/18dkou429, urn:nbn:de:0183-18dkou4297

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Greimel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund und Fragestellung: In den letzten Jahren wurde über eine stetig steigende Anzahl von Hüftendoprothesenimplantationen berichtet. Verschiedene Anästhesieverfahren für den chirurgischen Eingriff selbst sowie Schmerz-Management-Programme wurden entwickelt. Es ist eines der Hauptziele, postoperative Schmerzen zu reduzieren und eine bessere und schnellere Mobilisierung in der postoperativen Phase zu ermöglichen. Die vorliegende Studie zielt darauf ab, den Einsatz der Allgemein- und Regionalanästhesie sowie deren Kombination in Bezug auf perioperatives Schmerzmanagement und Patientenzufriedenheit zu vergleichen.

Methoden In der vorliegenden Kohortenstudie, wurden von 2009 bis 2015 18.118 Patienten in 49 orthopädischen Abteilungen nach Hüftendoprothesenimplantation untersucht. Die Parameter wurden am ersten postoperativen Tag im Rahmen des Projekts „QUIPS - Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie“ analysiert, einer Initiative zum Vergleich der Ergebnisparameter in teilnehmenden Krankenhäusern. Das standardisierte QUIPS-Fragebogenformblatt wurde verwendet, Minimal-, Maximal- und Aktivitätsschmerz sowie die Schmerzmanagementzufriedenheit wurde anhand der NRS-Bewertungsskala bewertet. Darüber hinaus wurden Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel, Müdigkeit, Stimmung, Aktivität und Schlafstörungen bewertet. Die Art der postoperativen Schmerzmittel wurde aus Patientenakten ermittelt und nach der WHO-Schmerzleiter klassifiziert und verglichen.

Ergebnisse: Von 2009 bis 2015 wurden 18.118 Patienten einer primären Hüftendoprothetik unterzogen und hinsichtlich Schmerztherapeutischen Erfolges evaluiert. Der Bedarf an Opioiden war bei Patienten mit Allgemein- und Kombinationsnarkose signifikant höher (p <0,001). Die Schmerzwerte und die Schmerzmanagementzufriedenheit waren in der Gruppe der Regional- und Kombinationsanästhesie signifikant besser (p <0,001).

Schlussfolgerung: Im Vergleich zur Vollnarkose allein konnte in der Hüftendoprothetik ein signifikanter Vorteil bei der Anwendung der Regional- oder der Kombination von Regional- und Allgemeinnarkose hinsichtlich der Patientenzufriedenheit und des Bedarfs an Opioidschmerzmedikation zeigen.