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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

In der Bewertung der Gonarthrose ist die Rosenberg-Aufnahme der anterior-posterior-Aufnahme überlegen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Kilian Rueckl - Hospital for Special Surgery, New York, United States
  • Friedrich Boettner - Hospital for Special Surgery, New York, United States
  • Armin Runer - Hospital for Special Surgery, New York, United States
  • Ulrich Bechler - Hospital for Special Surgery, New York, United States
  • Noor Maza - Hospital for Special Surgery, New York, United States
  • Peter Sculco - Hospital for Special Surgery, New York, United States

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAT28-1192

doi: 10.3205/18dkou418, urn:nbn:de:0183-18dkou4180

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Rueckl et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: In der Indikationsstellung zur endoprothetischen Versorgung bei Osteoarthrose (OA) des Kniegelenkes erfolgt spielt die konventionelle Röntgendiagnostik weiterhin eine tragende Rolle. Standardmäßig wird hier allgemein eine Serie aus einer Standaufnahme im anterior-posterioren Strahlengang (anterior-posterior-Aufnahme, AP view) einer seitlichen Aufnahme und einer axialen Aufnahme des Patellofemoralgelenkes durchgeführt.

Ziel der Vorliegenden Studie ist es zu untersuchen ob die Standaufnahme in 40Grad Flexion des Kniegelenkes in posterior-anteriorem Strahlengang (PA-flexed view, Rosenbergaufnahme) in der Bewertung der OA der AP view überlegen ist.

Methodik: Bei 356 schmerzhaften Kniegelenken in 274 Patienten wurde je eine Serie aus AP view, PA-flexed view, seitlicher und axialer Patella Aufnahme durchgeführt. Die Knie wurden als milde (Kellgren and Lawrence (K-L) 1-2) oder fortgeschrittene (K-L 3-4) OA eingeteilt und darüber hinaus nach varus, valgus oder patellofemorale OA gruppiert. In allen Knien wurde der laterale und mediale minimale laterale Gelenkspaltweite (minimal joint space width, minJSW) gemessen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei Knien, die auf der AP view eine milde valgus OA (K-L 1-2) aufwiesen, war die PA-flexed view sensitiver für Gelenkspaltverschmälerung als die AP view. Die mJSW war in 68% der Knie mehr als 2mm geringer, was eine Zunahme des K-L Grades (3-4) bewirkte. In Knien mit fortgeschrittener valgus OA sowie allen Knien mit varus oder patellofemoral OA zeigte sich kein Unterschied für mJSW oder K-L Grad zwischen AP und PA-flexed view.

Die PA-flexed view ist sensitiver für das Ausmaß des Knorpelschadens im lateralen Kompartiment bei früher valgus OA und zeigt eine vergleichbare Sensitivität für Gelenkspaltverschmälerung in varus- oder patellofemoraler OA. Die AP view war in Ihrer Sensitivität für Gelenkspaltverschmälerung in keiner Untergruppe der PA-flexed view überlegen. Für die Basisdiagnostik der Gonarthrose empfiehlt sich daher neben seitlicher - und patellofemoraler Aufnahme, vielmehr die PA-flexed view als die AP view.